Dreimal vergewaltigt

Freundin im Bett mit Axt attackiert – "War nur Klaps"

Ein fünffach vorbestrafter Serbe (24) stand am Mittwoch wegen Vergewaltigung und versuchter Körperverletzung vor Gericht. Er verteidigte sich seltsam.
Christian Tomsits
17.12.2025, 17:00
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Der Prozess am Wiener Landl war nichts für schwache Nerven: Ein fünffach vorbestrafter Serbe (24, lebt von Mindestsicherung) stand wegen dreifacher Vergewaltigung seiner Ex-Freundin und Mutter seines Kindes vor Gericht – die Staatsanwältin sprach von einer Tortur, die das Opfer erleben musste.

Die junge Frau habe sich vergeblich gegen die Übergriffe gewehrt. Diese fanden im Frühjahr und Sommer in der Wohnung der Schwiegermutter statt, in die der 24-Jährige kurz nach Beginn der gewaltgeprägten Beziehung eingezogen war. Weil sie dem Arbeitslosen sein Koks versteckte, soll er sie im Gegenzug ("Gut, dann haben wir jetzt Sex") vergewaltigt haben.

Einmal sei er auch ausgezuckt, weil sie extreme Praktiken mit den Worten "Nein, das will ich nicht" ablehnte. "Damit hast du mir bewiesen, dass du mir nicht gehörst und dass ich nicht alles mit dir machen kann", habe er zu ihr gesagt, sei dann über sie hergefallen.

Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe

Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555

Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247

Rat auf Draht: 147

Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20

Polizei-Notruf: 133

Hier weiterlesen: Expertin gibt konkrete Tipps: Kontrolle, Eifersucht - wann der Alarm schrillen sollte  >

Vor Gericht relativiert er plötzlich die Vergewaltigungsvorwürfe. "Sie hätte jederzeit aufstehen und gehen können. Ich hab sie nicht bedroht oder festgehalten, sie verfiel einfach in Schockstarre." Auch sein Anwalt plädierte in einem Fall auf Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung statt der angeklagten Vergewaltigung, da ja keine Gewalt im Spiel gewesen sei.

Verstörend war noch eine mitangeklagte Axt-Attacke, die im gemeinsamen Bett stattfand. Mitten in der Nacht soll der Angeklagte – der offenbar mit der auf Amazon bestellten Axt unterm Kopfkissen schlief – die Freundin mit heftigen Hieben auf den Körper geweckt haben, die nur durch die Bettdecke abgefedert wurden. "Ich wollte niemanden verletzen, dachte, da sei jemand Fremder bei uns im Bett", behauptete er. "Außerdem habe ich ihr mit der Axt nur einen Klaps gegeben."

Der Schöffensenat glaubte ihm das tatsächlich, da die Freundin bei diesem Vorfall nicht verletzt wurde. Bei allen anderen Fakten glaubten er allerdings dem Opfer. Das Urteil für den Serben, der bereits in der Justizanstalt Wien-Simmering in Strafhaft sitzt, fiel folgerichtig hoch aus: Zusätzlich zur zweijährigen Haftstrafe kassierte er 5,5 Jahre an Zusatzstrafe, muss in Summe sieben Jahre im Häf‘n absitzen. Das Opfer bekam 5.000 Euro zugesprochen, rechtskräftig.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 17.12.2025, 17:24, 17.12.2025, 17:00
Jetzt E-Paper lesen