Wirtschaft
"Maskenqual" – Riesen-Streit um FFP2-Pflicht in Österre
Österreich hat die strengsten Regeln im Handel. Nach wie vor müssen Kunden und Mitarbeiter eine FFP2-Maske tragen. Wirtschaftsboss Mahrer reicht es.
Die Debatte um die Maskenpflicht im Handel geht in die nächste Runde. Seit Wochen tobt der Handel, ob der FFP2-Pflicht im lebensnotwendigen Handel. Vor allem die Unterscheidung zwischen "lebensnotwendig" (Supermarkt, Drogerie, Trafik, Apotheke, etc.) und "nicht lebensnotwendig" (Mode, Baumarkt, etc.) irritiert viele – in letztgenannter Kategorie gibt es bereits jetzt keine Pflicht mehr zum Maskentragen, weder für Kund- noch die Belegschaft.
Wie berichtet, steigt auch bei den Mitarbeitern langsam aber sicher der Widerstand. Ein Fall aus Niederösterreich zeigt, wie emotional dieses Thema mittlerweile diskutiert wird. Jüngst seien fünf Mitarbeiter zu ihm gekommen und hätten gesagt, sie hätten sich entschieden, keine Maske mehr zu tragen, "sonst haun' S' halt raus", erklärte der niederösterreichische Obmann des Lebensmittelhandels. Dem Chef sind nach eigenen Angaben die Hände gebunden: "Was soll ich machen?" Er könne auf die Mitarbeiter nicht verzichten, führte er aus.
Diskussion geht in nächste Runde
Österreich setzt als einziges Land auf eine FFP2-Pflicht im Handel, mancherorts gibt es lediglich Empfehlungen zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, da und dort schon nicht einmal mehr das. In die heftige Diskussion um die Maskenpflicht in Österreich – Wissenschaft und Politik sind sich uneins –schaltet sich nun auch der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Harald Mahrer ein.
Dieser spricht in einem Statement von einer "Maskenqual für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Lebensmittelhandel und anderen Bereichen des täglichen Bedarfs", diese müsse "jetzt beendet werden". Die FFP2-Pflicht sei im Vergleich zu anderen Bereichen "unverhältnismäßig" geworden.
Mahrer fordert nicht nur eine Aufhebung der FFP2-Pflicht. Es sei darüber hinaus "höchste Zeit, breit und transparent über die notwendigen Vorbereitungen für den Herbst zu sprechen, um neue Covid-Einschränkungen zu verhindern". Die betroffenen Betriebe würden sich "dringend konkrete Maßnahmenvorschläge vom Gesundheitsministerium" wünschen, so Mahrer.