Toxisch?

"Maxton Hall": Zweite Staffel sorgt für Diskussionen

In Staffel 2 kämpfen Ruby und James mit Verlust, Liebe und Selbstfindung – und Fans mit der Romantisierung toxischer Beziehungen in Serien.
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10.11.2025, 12:22
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Seit Freitag ist die zweite Staffel von "Maxton Hall – Die Welt zwischen uns" auf Amazon Prime verfügbar. Nach dem riesigen Erfolg des vergangenen Jahres setzt die Serie, die auf Mona Kastens Bestseller-Trilogie "Save Me" basiert, ihre Geschichte rund um Liebe, Klassenunterschiede und Selbstfindung fort.

Mit der ersten Staffel schrieb "Maxton Hall" 2024 Streaming-Geschichte: In über 120 Ländern schaffte es die deutsche Produktion an die Spitze der Prime-Video-Charts, ein Rekord für eine nicht-englischsprachige Eigenproduktion. Das Format, das sich zwischen Hochglanz-Teenagerdrama und Social-Media-Ästhetik bewegt, wurde zum globalen Phänomen.

Maxton Hall bietet viel Drama und Liebe

Im Mittelpunkt steht weiterhin Ruby Bell (Harriet Herbig-Matten), die als Stipendiatin an das elitäre Internat Maxton Hall kommt: Eine Welt, in der Geld und Einfluss den Ton angeben. Dort trifft sie auf James Beaufort (Damian Hardung), einen reichen Erben eines Modeimperiums und Inbegriff des charmanten Badboys. Was als Konfrontation beginnt, wird zur intensiven Liebesgeschichte inklusive Drama, Herzschmerz und emotionalem Dauerfeuer.

Achtung, im folgenden Abschnitt ist ein Spoiler für die 2. Staffel enthalten: Die neuen Folgen setzen direkt am emotionalen Finale der ersten Staffel an. Nach dem Tod seiner Mutter versinkt James in Trauer, Alkohol und Selbstzerstörung, mit fatalen Folgen. Auf einer Party erwischt Ruby ihn in den Armen eines anderen Mädchens. Für sie bricht eine Welt zusammen. Während Ruby versucht, ihren Traum von einem Studium in Oxford weiterzuverfolgen, kämpft James darum, ihr Vertrauen zurückzugewinnen.

Zwischen Hype und Kritik

Der Erfolg von "Maxton Hall" ist ungebrochen: Im deutschsprachigen Raum stieg die Serie am Startwochenende direkt in die Top 5 bei Prime Video ein. Dennoch bleibt das Phänomen nicht ohne Gegenwind. Kritiker in den sozialen Medien bemängeln, dass die Serie stereotype Rollenbilder und toxisches Verhalten, vor allem das von James, romantisiere.

Viele Fans zeigen sich nicht zufrieden. So heißt es etwa, dass die Serie viele "cringe" Szenen beinhaltet, also Szenen, die Fremdscham auslösen. Weiter sind sie enttäuscht vom Fremdgehen des Hauptdarstellers. Kritik wird außerdem über die starke Abweichung von der Handlung im Buch geäußert.

Hauptdarstellerin Herbig-Matten zeigt Verständnis für die Kritik: "Wir haben uns im Team intensiv mit dieser Kritik auseinandergesetzt", sagte sie in einem Interview. "In der zweiten Staffel geht es stärker darum, dass Ruby für sich selbst einsteht, sich nicht einem Mann unterordnet und ihren eigenen Weg geht." Die Serie wolle zeigen, dass Selbstbestimmung und emotionale Unabhängigkeit Teil des Erwachsenwerdens sind.

Eine Formel, die funktioniert?

Visuell bleibt "Maxton Hall" seiner Erfolgsformel treu: Aussagekräftige Bilder, emotionale Pop-Songs und schnelle Schnittfolgen erzeugen das Gefühl eines durchinszenierten Social-Media-Clips. Gedreht wurde erneut auf Schloss Marienburg bei Hannover, einer Kulisse, die mit ihren Türmen und Gängen an Hogwarts erinnert.

Vielleicht liegt genau darin das Erfolgsrezept: Ein Mix aus Teenie-Romanze, "Old Money"-Flair und Märchenästhetik – serviert mit der Intensität eines Instagram-Reels. Und weil das Publikum mehr zu wollen scheint, hat Amazon Prime bereits eine dritte Staffel bestätigt.

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