Wirtschaft

McDonalds muss wegen Krieg die Pommes ändern

Der Ukraine-Krieg sprengt aktuell die weltweiten Lieferketten. Zahlreiche Produkte sind betroffen. Auch Fast-Food-Riese McDonalds muss nun reagieren.

Nikolaus Pichler
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Mc Donalds hat sein Rezept für ein Produkt geändert.
Mc Donalds hat sein Rezept für ein Produkt geändert.
Matthias Balk / dpa / picturedesk.com

Der Krieg in der Ukraine verschärft die Situation auf dem Lebensmittel-Markt. Weltweit kommt es aktuell zu Ausfällen bei den Lieferketten. Das bestätigte zuletzt auch Handelsverband-Chef Rainer Will. Der Branchen-Kenner berichtete erst am Donnerstag über Lieferprobleme bei Sonnenblumen- und Rapsöl sowie weiteren Gütern gegenüber "Heute".

Jetzt werden auch die Auswirkungen der Lebensmittel-Krise deutlich. So hat Fast-Food-Gigant McDonalds als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine bereits seine Rezeptur für Pommes frites verändert. Das erklärt Sprecher Wilhelm Baldia gegenüber "Heute". "Aufgrund des Engpasses bei Sonnenblumenöl, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, haben auch wir die Rezeptur unseres Frittieröls leicht angepasst, indem der Anteil von Rapsöl erhöht wurde", so Baldia.

So wirkt sich Rezept-Änderung auf Geschmack aus

Die Ukraine gilt als "Kornkammer Europas" und das wichtigste Importland der EU für Sonnenblumenkerne. Dort sei wegen des Kriegs nur noch auf 4,5 Millionen Hektar und damit auf zwei Dritteln der üblichen Fläche mit einer Aussaat zu rechnen, hieß es Anfang April. Ob die Blumen schließlich auch geerntet werden, sei unsicher. Das ebenfalls pflanzliche Rapsöl wird aktuell häufig als Alternative dazu genannt.

Fans der frittierten Erdäpfel-Stäbchen beruhigt Baldia jedoch. "Die angepasste Mischung wurde ausgiebig getestet – es gibt keinen Unterschied bei Qualität oder Frittierverhalten", so Baldia. Der Geschmack bleibe unverändert.

Werden Mäci-Pommes teurer?

Chicken Nuggets, Burger oder andere Produkte aus dem Sortiment seien bisher nicht von dem Schritt betroffen, erklärt er zudem. Schließlich beziehe das Unternehmen den Großteil aller Lebensmittel direkt aus Österreich. Baldia konkretisiert: "70 Prozent unserer verwendeten Lebensmittel kommen direkt aus Österreich. Rindfleisch, Milch, Kartoffeln und Freilandeier sogar zu 100 Prozent."

Wie der Krieg in der Ukraine auch auf die Preise der Restaurantkette auswirkt, steht laut McDonalds noch nicht fest. "Die individuelle Preisgestaltung der Produkte liegt direkt bei unseren Franchisenehmern", heißt es aus dem Unternehmen dazu. Laut Handelsverband verteuerten sich Öle und Fette im März um 13,3 Prozent und somit deutlich mehr als die Verbraucherpreise (plus 6,8 Prozent).