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Medizin-Nobelpreis geht an drei Zellforscher

Für die Entdeckung der Mechanismen, wie Proteine transportiert werden, erhielten nun zwei US-Wissenschafter und ein Deutscher den Medizin-Nobelpreis.

Heute Redaktion
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Für die Entdeckung der Mechanismen, wie Proteine transportiert werden, erhielten nun zwei US-Wissenschafter und ein Deutscher .

Die drei Zellforscher James E. Rothman (USA), Randy W. Schekman (USA) und der Deutsche Thomas C. Südhof erhalten den Nobelpreis 2013 für Physiologie und Medizin. Die Wissenschafter entdeckten die Mechanismen, wie Proteine transportiert werden. Die Auszeichnung ist mit acht Millionen Schwedischen Kronen (921.000 Euro) dotiert.

Vergangenes Jahr ging der Medizin-Nobelpreis an den britischen Forscher John B. Gurdon und an den Japaner Shinya Yamanaka. Übergeben wird der Preis alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

Mehr zu den Gewinnern:

Randy Schekman, geboren 1948 in St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota, tätig an der University of California in Berkeley im US-Bundesstaat Kalifornien startete mit der Entdeckung einer Reihe von Genen, die für den Transport der Vesikel in den Zellen notwendig sind. Er arbeite an Hefezellen, bei denen man künstlich eine Art "Stau" bzw. ein mangelnde Planung bei diesen Abläufen vermuten konnte. Er entdeckte, dass mutierte Gene dafür verantwortlich waren.
James Rothman, geboren 1950 in Haverhill (US-Bundesstaat Massachusetts), Chef der Abteilung für Zellbiologie der Yale University in New Haven (US-Bundesstaat Connecticut), interessierte sich ebenfalls für das Transportsystem der Zellen. Er arbeitete an Säugetierzellen und entdeckte in den 1980er- und 1990er-Jahren, dass ein bestimmter Proteinkomplex den Transport-Vesikeln erlaubt, an die Membranen ihrer Ziele anzudocken und zu verschmelzen. "Das geschieht ähnlich wie bei einem Reißverschluss-System. Das Faktum, dass es so viele Proteine gibt und dass sie jeweils nur an bestimmten Zielstrukturen binden, stellt sicher, dass die 'Ladung' präzise am Bestimmungsort ankommt", schrieb das Nobelpreiskomitee.
Der deutsche Preisträger, Thomas Südhof (geboren 1955 in Göttingen in Deutschland), seit 2008 Professor für Molekulare und Zelluläre Physiologie an der Stanford University in den USA (Kalifornien), interessierte sich dafür, wie Nervenzellen miteinander kommunizieren. Dabei werden Neurotransmitter von einer Nervenzelle produziert, in Vesikel verpackt, die dann mit der äußeren Membran von Zellen verschmelzen und den Inhalt freigeben. Südhof entdeckte dabei, wie der Einstrom von Kalzium-Ionen in Nervenzellen diesen Prozess steuern. "Südhofs erklärte, wie bei solchen Abläufen die zeitliche Präzision erreicht wird und wie der Inhalt dieser Vesikel quasi auf Kommando freigesetzt wird", schrieb das Nobelpreiskomitee.