Coronavirus

Mediziner über Impfpflicht: "Nicht überreagieren"

Die Impfpflicht wird in Österreich heftig diskutiert. Tirols Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger setzt sich ebenfalls für die Aussetzung ein.

Heute Redaktion
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Die Impfpflicht sorgt für heftige Diskussionen in Österreich.
Die Impfpflicht sorgt für heftige Diskussionen in Österreich.
Utrecht, Robin / Action Press / picturedesk.com

Die Impfpflicht wird immer mehr infrage gestellt. Nachdem sich mehrere Politiker zuletzt für eine Aussetzung der Maßnahme ausgesprochen haben, hat sogar Kanzler Karl Nehammer erstmals laut darüber nachgedacht. "Wenn es die Expertinnen und Experten so beurteilen und der Regierung vorschlagen, dann ja", sagte er in einem "Krone"-Interview.  

"Das was die Impfpflicht aber ist, ist ein perfekter Werkzeugkoffer. Das Gesetz ist gut gebaut und kann auf jeweilige Situationen flexibel reagieren, so flexibel das Virus auch ist. Wir haben die Kommission extra als Beratungsgremium etabliert, damit eben die Verfassungsmäßigkeit und die Verhältnismäßigkeit immer evaluiert wird", betonte der ÖVP-Chef in der "ZiB1".

Die Impflotterie wurde von Kanzler Karl Nehammer endgültig abgesagt. Er will das dafür vorgesehene Geld nun jenen Menschen zukommen lassen, die in der Pandemie viel geleistet haben, etwa dem Gesundheits- und Pflegepersonal, den Soldatinnen und Soldaten oder Polizistinnen und Polizisten.

"Verschnaufpause, um zu evaluieren"

Auch der Tiroler Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger will die Umsetzung der Impfpflicht aussetzen. "Die epidemiologische Lage so gestaltet, dass wir eine Verschnaufpause haben, um zu evaluieren, was noch notwendig ist. Wir sollten warten, bis Omikron-Welle abgeklungen ist, dann wissen wir genau, wie viele Personen einen Impfschutz haben und  wie viele Personen durch eine Genesung geschützt sind", sagt der Mediziner in der "ZiB2".

"Nicht frühzeitig überreagieren"

Die Regierung hatte zuletzt immer wieder betont, dass die Impfpflicht dazu diene, um bestmöglich für den Herbst vorbereitet zu sein. "Was kommen wird, weiß man nicht, aber man muss nicht frühzeitig überreagieren", so Wechselberger weiter.

Laut seinen Angaben brauche es nur dann eine Impfpflicht, wenn alternative Methoden, die Bevölkerung zum Impfen zu bringen, nicht fruchten. Er sprach dabei von einer Werbekampagne und der Eigenverantwortung der Bevölkerung. Bislang seien mehr als drei Viertel der Bevölkerung erstgeimpft, mehr als 50 Prozent sind geboostert.

"Breites Testen asymptomatischer Personen bringt keinen Mehrwert"

Auch setzt sich der Tiroler Ärztekammer-Präsident für ein Umdenken in der Teststrategie ein. "Es gibt Bereiche wo das Testen wichtig ist, etwa bei vulnerable Gruppen oder bei symptomatischen Personen. Das breite Testen asymptomatischer Personen bringt keinen Mehrwert", betont Wechselberger.

Am Mittwoch findet der nächste Corona-Gipfel der Regierung statt. Für den Mediziner sind die Öffnungsschritte der richtige Weg. Er erwartet, dass die Maskenpflicht gelockert wird, etwa im Freien und das Kulturleben wieder so wie früher stattfindet. "Die jahreszeitlichen Veränderungen werden uns helfen, die Gefährdung nimmt in dieser Zeit ab."

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