Politik

Mehrheit für Abschaffung der ORF-Gebühren

Heute Redaktion
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Einer neuen Umfrage zufolge wollen 52 Prozent der Österreicher ein Ende der GIS-Gebühren sehen – obwohl die Mehrheit mit der Berichterstattung des ORF zufrieden ist.

Die Regierung soll bereits mit der Neumodellierung des ORF begonnen haben, ein entsprechender Gesetzesentwurf soll im Herbst vorgelegt werden. Dem Fallbeil sollen, vorrangig auf Betreiben der FPÖ auch die unbeliebten GIS-Gebühren zum Opfer fallen. Die Forderung nach diesem Schritt besteht ja schon länger. Zuletzt hatten insgesamt 320.239 Personen dem "Anti-GIS"-Volksbegehren ihre Stimme geschenkt. Doch wie sieht eigentlich die Stimmung in der Gesamtbevölkerung aus?

Mehrheit für Aus von GIS-Gebühr

Das Meinungsforschungsinstitut OGM hat im Auftrag des "Kurier" 822 Österreicher zu dem strittigen Thema befragt. Mit 52 Prozent spricht sich eine knappe Mehrheit der Befragten für eine Abschaffung der GIS-Gebühren aus – in dem Wissen, dass eine solche Maßnahme das Bundesbudget weiter belasten würde. Nur 38 Prozent sprechen sich für eine Beibehaltung aus.

Ordnet man diese Ergebnisse nach den Parteipräferenzen der Befragten, dann zeichnet sich hier ein klares Bild der politischen Positionen. Wenig überraschend, findet sich unter den FPÖ-Sympathisanten gleich eine überwältigende Mehrheit von 70 Prozent für eine Abschaffung. Bei der Oppositionspartei SPÖ fordern diesen Schritt nur 32 Prozent. Noch drastischer sieht es bei Grün-Wählern aus, hier sind 77 Prozent gegen eine Abschaffung der GIS-Gebühren.

"Wrabetz spielt mit dem Feuer"

"Damit spielt ORF-Chef Alexander Wrabetz mit der Idee einer etwaigen Volksabstimmung über die Abschaffung der ORF-Gebühren mit dem Feuer", ist sich Christoph Haselmayer vom Meinungsforschungsinstitut OGM sicher.

In einem sind sich die Befragten aber ganz klar einig – der ORF soll als öffentlich-rechtlicher Rundfunk fortgeführt werden. Nur 33 Prozent wünschen sich ein PayTV-Modell. Gespalten sind diesbezüglich nur die Wähler von FPÖ (46 Prozent) und NEOS (53 Prozent), bei den anderen Parteien gibt es eine klare Tendenz zum öffentlich-rechtlichen Modell.

Nur 1 von 10 FPÖ-Wählern zufrieden mit ORF-Berichterstattung

Im Rahmen der Umfrage wurde auch die Zufriedenheit mit, bzw. die geschätzte Objektivität der politischen Berichterstattung erhoben. Zufrieden sind hier Grün- und SPÖ-Wähler mit 92 Prozent, respektive 86 Prozent. Aber auch die Anhänger von ÖVP und NEOS mit 66 Prozent bzw. 65 Prozent stellen diesbezüglich dem ORF ein gutes Zeugnis aus.

Besonders Freiheitliche fühlen sich vom ORF schlecht repräsentiert. Dementsprechend gaben nur 12 Prozent eine positive Einschätzung, insgesamt 87 Prozent finden ihre Partei wenig bis nicht zufriedenstellend repräsentiert.

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Wo die Gegner der ORF-Gebühren wohnen. (Infografik: Addendum) (rcp)

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