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"Mein Bus war eine Virenschleuder"

Eine Corona-geprüfte Fuhrunternehmerin macht ihrem Ärger Luft.

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Bus-Unternehmerin Bettina Bitschi
Bus-Unternehmerin Bettina Bitschi
privat

Fuhrunternehmerin Bettina Bitschi aus Vorarlberg führte eine der letzten Fahrten aus Ischgl (T) durch. Im Tourismusmagazin „FaktuM“ berichtet sie von dramatischen Szenen: „Ich war mit einem Betrieb am 7. März in Ischgl. Das wollten sie unbedingt noch durchführen, obwohl schon die Stornierungen nur so hereingehagelt sind. Sie haben gesagt: Wir fahren noch!“

Von 19 Personen waren dann 17 Corona-positiv, wie die Unternehmerin erst vor ein paar Tagen erfahren hat. Was Bitschi besonders aufgefallen ist: "Bei der Rückfahrt waren alle Insassen sturzbesoffen.“ Die meisten Busgäste waren zuvor in Après Ski-Bars unterwegs.

Die Angst fuhr (noch) nicht mit

Bitschi selbst wurde nicht angesteckt, obwohl sie zu Beginn der Corona-Krise keine Maske trug: "Ich habe nichts getragen! Das war ja noch ganz in den Anfangszeiten!"

Wirtschaftliche Unsicherheit

Seit dem Skiausflug herrscht Flaute: „Ich habe jetzt gar nichts mehr von meinem Busunternehmen. Ich habe noch einen Werksverkehr für die Firma Liebherr – Gott sei Dank! Allerdings sind die heruntergefahren auf Kurzarbeit: Da fährt man auch nur zur Hälfte! Ansonsten habe ich keinen Linien-, keinen Schüler-, nur Gelegenheitsverkehr, das bedeutet Ausflugsverkehr! Und der ist derzeit auf Nullkomma-Null gesetzt! Gestern und vorgestern habe ich wieder Absagen für den September bekommen! Auch der September funktioniert nicht! Also das ist für uns in der Reisebusbranche, von der man auch gar nichts hört – man hört nur von der Luftfahrt und der Hotellerie -, ganz schlimm. Also im Reisebusgeschäft kommt alles zusammen: Da sind die alten Leute, die jetzt nicht fahren. Da ist auch ein Abstand schwer einhaltbar. Und zudem sind alle Grenzen zu Italien geschlossen. Bei uns kommt alles zusammen, was das Coronavirus an Schlechtem bringt."

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