Politik

Meischberger zu seiner Villa: "Ich bin kein Trottel"

Ganz allein saß Walter Meischberger am Mittwoch vor der Richterin. Sie beschäftigte sich mit einer Anklage rund um seine Villa in Döbling.

Heute Redaktion
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Der Angeklagte Walter Meischberger.
Der Angeklagte Walter Meischberger.
Bild: picturedesk.com

Nach Buwog, Terminal Tower und Telekom-Causa wurde am Mittwoch das dritte Faktum verhandelt, mit dem sich Walter Meischberger zurzeit gerichtlich herumschlagen muss.

Es geht dabei um seine Villa in Döbling - und entfernt auch um die Causa Buwog. Die Provision die er damals bekam hat er nicht versteuert. Um das Geld für die Finanz aufzutreiben, musste er seine Villa "versilbern".

Komplizierte Konstruktion

So einfach wie man sich das vielleicht vorstellt, war es aber nicht. Die Anklage hat die Vorgänge so zusammengefasst: Die Villa wurde in eine GmbH eingebracht, im Gegenzug dazu erhielt Meischberger von seinem damaligen Freund Heinrich Sch. genug Geld um seine Steuerschuld bezahlen zu können.

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Da Meischberger das Geld an Sch. nicht zurückzahlen konnte, hätte er die Villa bis 31. August 2012 räumen sollen. Das habe er aber nicht getan.

Die Anklage wirft ihm nun vor, dass er beim Bezirksgericht Döbling falsche Angaben zu der Vereinbarung mit Heinrich Sch. gemacht hat und so eine mehrfache Verschiebung des Räumungsdatum auf schließlich 22. Juni 2015 erreichte.

Villa verkauft

Die Villa wurde schließlich verkauft. Weit unter Wert, wie Meischberger am Mittwoch in seinem Eröffnungsmonolog vor Gericht erklärte.

Überhaupt sah er die ganze Sache naturgemäß ganz anders als die Staatsanwaltschaft, der er vorwarf ihn hier zum Täter zu machen, obwohl er doch Opfer sei.

Kein Trottel

Meischberger sieht sich als Opfer einer Täuschung und von Betrug. Durch den seiner Meinung nach zu billigen Verkauf seiner Villa sei ihm ein finanzieller Schaden enstanden. Er selbst hätte das Haus nie so günstig abgegeben.

"Hohes Gericht, ich mag oft schlampig sein, ich mag befreundeten Geschäftspartnern Vertrauen bis zur vollkommenen Naivität entgegenbringen, aber ich bin kein Trottel", sagte Meischberger dazu.

Zu den Vorwürfen bekannte er sich nicht schuldig und bat das Gericht, ihn freizusprechen.

Meischbergers einleitende Ausführungen dauerten den ganzen Mittwoch, am Donnerstag wird die Fragerunde eröffnet.

Das Ganze ist Teil des Buwog-Prozesses, weil Richterin Marion Hohenecker für Walter Meischberger zuständig ist und deshalb auch die Causa Telekom und nun auch die Causa Villa verhandeln muss. Insgesamt war der Mittwoch der 73. Verhandlungstag.

Es gilt die Unschuldsvermutung. (csc)