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Was ist klein, gelb und mag starken Kaffee?

Dieses Pikachu ist kein gewöhnliches Pokémon – und der Star seines eigenen Videospiels.

Heute Redaktion
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Es ist das berühmteste aller Pokémon und erhielt bereits in der ersten Generation der Spielereihe eine eigene gelbe Edition: Pikachu. Das mausähnliche Wesen mit der Fähigkeit elektrische Schläge abzugeben ist nicht nur bis heute die Galionsfigur der gesamten Pokémon Company, sondern erhält 2019 sogar einen eigenen Kinofilm. In diesem wird es von "Deadpool"-Star Ryan Reynolds gesprochen. Der Streifen basiert auf einem ganz besonderen Pokémon-Games, das erst jetzt seinen Weg in den Westen findet: Meisterdetektiv Pikachu für Geräte der Nintendo 3DS/2DS-Familie.

Klein, gelb, mag Kaffee

Der Star der Show ist ein ungewöhnliches Pikachu, das – ganz dem Titel entsprechend – allerlei knifflige Kriminalfälle lösen muss. Der gelbe Geselle trägt einen Hut, auf den Sherlock Holmes persönlich neidisch wäre, und hat eine Vorliebe für Kaffee. Noch dazu spricht das Pokémon mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme und ganz ohne die charakteristischen "Pika Pika"-Laute.

Zum Glück trifft das Pikachu auf Tim Goodman, der auf der Suche nach seinem verschollenen Vater nach Ryme City gereist ist. Tim, in dessen Rolle man während des Abenteuers schlüpft, will das Mysterium um das plötzliche Verschwinden lösen – und braucht dafür Pikachus Hilfe. Es trifft sich gut, dass das Pokémon mit Tims Vater bis zu seinem mysteriösen Autounfall zusammengearbeitet hat.

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Kopfnüsschen

Im Kern handelt es sich bei Meisterdetektiv um ein Adventure, das weit weg vom klassischen Rollenspiel-Gameplay der Pokémon-Hauptreihe angesiedelt ist. Als dynamisches Duo stolpert man in eine Reihe mysteriöser Fälle hinein, bei denen eigentlich friedliche Pokémon plötzlich durchdrehen und Chaos verursachen. Zu diesem Zweck erkundet man die liebevoll gestalteten Umgebungen, sammelt Indizien und befragt Zeugen – Tim die Menschen und Pikachu die Pokémon.

Hinweise verbergen sich in den kleinen, abgeschlossenen Gebieten – und eröffnen neue Dialogoptionen. Mit diesem Wechselspiel zwischen Gesprächen und Indizien arbeitet man kontinuierlich auf die Lösung des Falles hin. Die Aufgaben sind so konstruiert, dass man eigentlich nichts übersehen kann. Pikachu meldet sich zu Wort und gibt Hinweise, wenn man zu lange nicht weiterkommt. Für Kinder enthält Meisterdetektiv Pikachu außerdem einen einfachen Modus, der Spieler stets zum nächsten Ziel lotst.

Die Lösung eines Falles erfolgt meist mit einfachen Drag-and-Drop-Mechaniken. Zeugenaussagen und Indizien müssen richtig aneinandergereiht und in Relation gesetzt werden. Das ist meistens nicht sonderlich herausfordernd und setzt nur ein bisschen Kombinationsgabe voraus. Liegt man falsch, teilt Pikachu das mit und man kann es einfach noch einmal versuchen.

Neue Einblicke

In den Pokémon-Spielen wird meist gekämpft und nur die Beziehung zwischen Trainern und ihren Kampf-Taschenmonstern thematisiert. Meisterdetektiv Pikachu zeigt hingegen den Alltag in Ryme City, wo Pokémon und Menschen zusammenleben und arbeiten. So sind die putzigen Tierchen unter anderem in Restaurants und Cafés als Kellner tätig – ganz ohne kämpfen zu müssen.

Der Titel gehört gleichzeitig auch zu den hübschesten Spielen auf Nintendo 3DS. Für die Verhältnisse des Nintendo-Handhelds sind die Produktionswerte enorm hoch, besonders die Gesichtsanimation von Detektiv Pikachu weiß zu beeindrucken. Auch die Schauplätze sind nett gestaltet und mit netten Details ausgestattet. Einziges Manko: Es gibt keinen 3D-Modus.

Kleines Pikachu ganz groß

Gleichzeitig mit dem Spiel erscheint ein Meisterdetektiv Pikachu-amiibo. Diese Figur ist wesentlich größer als herkömmliche amiibo und schaltet im Spiel alle Pikachu-Sequenzen (kurze Videoclips) aus Kapiteln frei, die bereits abgeschlossen wurden. Das schließt jene ein, die man verpasst hat. In diesen Sequenzen läuft Pikachu mit allerlei Scherzen und verrückten Aktionen zu Hochtouren auf. Die Figur ist wunderbar gestaltet und ihre Funktion im Spiel ist nützlich, Spielern ohne amiibo werden aber keine Inhalte vorenthalten.

Fazit: Elektrisierend

Meisterdetektiv Pikachu ist auf mehreren Ebenen überraschend. Einerseits die ungewöhnliche Prämisse eines sprechenden Pikachu mit tiefer Stimme, andererseits das durchdachte und spaßige Rätsel-Gameplay. An den Kopfnüssen wird man sich nicht den Kopf zerbrechen, doch die nette Handlung mit vielen Zwischensequenzen trägt förmlich durch das Detektivabenteuer. Eine erfrischende Ergänzung für den Pokémon-Kosmos!