Die Einwohner Floridas fordern Gouverneur Ron DeSantis auf, den Notstand auszurufen, da sich die "Rote Flut" (engl. Red Tide), eine hochgiftige Algenpest, vor der Südwestküste des US-Bundesstaates immer weiter ausbreitet. An mehreren Stränden wurden bereits tote Fische angespült.
Die "Rote Flut" hat ihren Namen von der rostroten Verfärbung des Meeres, ausgelöst von einer bestimmten Algenblüte (Karenia brevis). Diese Algenart produziert ein Neurotoxin namens Brevetoxin, das die Funktion der Nervenzellen stört und schwere Symptome hervorrufen kann.
Hautkontakt kann Reizungen verursachen, das Einatmen dieser chemischen Verbindung kann zudem Kurzatmigkeit, eine Verschlimmerung von Asthma, eine Verengung der Atemwege, Bronchitis und Lungenentzündung hervorrufen.
Auch der Verzehr von Meeresfrüchten, die mit Brevetoxin kontaminiert sind, kann gefährlich werden und zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blutdruckveränderungen, unregelmäßigem Herzschlag, Gefühlslosigkeit im Gesicht, Schwindel, Muskelschmerzen sowie Hautausschlägen führen.
Die "Rote Flut" bedeckt derzeit mehr als 320 Kilometer von Tampa Bay bis Key West und bewegt sich immer noch entlang der Südwestküste. Mehrere Bezirke des "Sunshine State" gaben bereits Gesundheitswarnungen heraus.
Die derzeitige "Rote Flut" entstand, nachdem die Hurrikans Helene und Milton im vergangenen Herbst das nährstoffreiche Wasser aufgewühlt hatten – davon leben die Algen, sagen Wissenschaftler. Auch die Wasserverschmutzung erhöht die Wahrscheinlichkeit solcher Vorkommnisse.
Schadstoffe mit hohem Gehalt an Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor sind "Hauptnahrung" der Algenblüte. Zu den Stoffen zählen Abwässer und Chemikalien aus der Landwirtschaft oder aus Fabriken, die das Wasser verunreinigen.
Obwohl Brevetoxin für Menschen normalerweise nicht tödlich ist, kann es Wildtiere töten. Bei einer "Roten Flut" werden große Mengen toter Fische an die Strände Floridas gespült, wie zum Beispiel bei der "Roten Flut" im März 2023, bei der tote Fische über Fort Myers Beach verstreut lagen.