Der Facebook-Konzern Meta testet derzeit in den USA und Kanada eine Funktion, bei der Fotos und Videos direkt vom Handy auf Meta-Server hochgeladen werden, auch wenn diese nie auf Facebook oder Instagram gepostet wurden. Die Dateien werden automatisch nach Zeit, Ort oder Inhalt sortiert und analysiert. Meta teilt mit, dass die Bilder aktuell nicht für das Training seiner KI verwendet werden. Ob sich das später ändert, lässt der Konzern jedoch offen.
Bisher nutzte Meta für das KI-Training öffentlich sichtbare Inhalte – also Posts, Fotos und Videos, die User selbst auf Facebook oder Instagram geteilt haben. In der EU und der Schweiz konnte man dieser Nutzung bis vor Kurzem widersprechen.
Jetzt geht Meta laut der Techseite "Techcrunch" also noch einen Schritt weiter: Wer die neue Funktion namens "Cloud Processing" aktiviert, erlaubt dem Konzern Zugriff auf sämtliche Fotos und Videos, die auf dem Handy gespeichert sind. Ziel sei es laut Meta, daraus automatisch Collagen, Rückblicke oder andere Inhalte zu erstellen. Eine Nutzerin berichtete etwa, sie habe plötzlich eine Studio-Ghibli-Version ihres Hochzeitsfotos gesehen, ohne zu wissen, dass sie das Feature aktiviert hatte.
Laut den Nutzungsbedingungen darf Meta die hochgeladenen Inhalte mithilfe von KI auswerten. Erkannt werden können unter anderem Gesichter, Gegenstände oder andere Personen im Bild. Wie "The Verge" berichtet, werden die Daten zwar derzeit nicht zum Trainieren von Künstlicher Intelligenz verwendet. Meta wolle aber nicht sagen, ob das in Zukunft geplant sei.
Kritiker warnen: Was wie eine praktische Foto-Funktion klingt, könnte zu einem massiven Eingriff in die Privatsphäre werden. Fotos, die nie veröffentlicht wurden, landen im Hintergrund auf den Servern eines der mächtigsten Tech-Konzerne der Welt – und das kostenlos. Für Meta wäre das ein riesiger Vorteil im Wettrennen um die beste KI.
Eine Meta-Sprecherin erklärte gegenüber "Techcrunch", es handle sich um einen Test. Die Funktion sei freiwillig und aktuell nur in den USA und Kanada verfügbar.