Tirol

Fieser Chef zahlte fleißigem Arbeiter (24) keinen Lohn

Ein junger Ukrainer arbeitete für ein Transport-Unternehmen. Als er einen Vertrag forderte, feuerte ihn sein Chef – und blieb ihm den Lohn schuldig.

Christian Tomsits
Der Ukrainer (l.) arbeite als Möbelpacker, fällt nun um seinen Lohn um.
Der Ukrainer (l.) arbeite als Möbelpacker, fällt nun um seinen Lohn um.
privat/iStock (Symbol)

Dem Krieg in Kiew knapp entkommen, wollte Aliev H. (24, Name geändert) aus Österreich in Frieden für seine Familie sorgen. Doch sein Einstieg in die Arbeitswelt endete für den arabischstämmigen Ukrainer mit einem Fiasko. Weil der 24-Jährige einem mutmaßlichen Betrüger aufgesessen ist, steht er nun ohne Geld und Job ein zweites Mal vor dem Nichts: "Ich hab nur noch 14 Euro übrig."

Unbezahlter Urlaub statt Arbeitsvertrag

Der Grund: Ein großspurig auftretender Geschäftsmann hatte den jungen Arbeiter und zwei weitere Ukrainer angeworben und in bar ausbezahlt – aber nie angemeldet. Als Aliev und die Kollegen nach Wochen einen Vertrag forderten, tobte der Transportunternehmer und schickte die Männer auf "unbezahlten Urlaub".

Den letzten Lohn (rund 1.900 Euro) sparte sich der Unternehmer, lebt selbst aber nicht sparsam: "Ich sah, wie er allein an einem Abend 2.000 Euro im Casino verspielte." Durch Innsbruck kurve der gut gekleidete Geschäftsführer mit einem sündteuren Luxus-SUV. "Als er mich ansprach, vertraute ich auf seine Seriosität", so Aliev zu "Heute".

Arbeiterkammer nimmt sich der Sache an

Das kommt ihm nun teuer zu stehen. Denn dem Verzweifelten fehlt nun sogar Geld fürs Essen. Unterstützung bekommen er und die anderen nun von der AK Tirol, die an den miesen Chef nun ein Schreiben adressierten. Dort ist der Unternehmer kein Unbekannter. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Wenn du Aliev und seine Freunde unterstützen möchtest, die nächsten Wochen zu überbrücken oder dabei helfen willst, die schlimmen Erfahrungen in Österreich für die geflüchteten Ukrainer vergessen zu machen, kannst du einen kleinen Geldbetrag spenden. Schreib hierfür ein kurzes E-Mail an den Redakteur [email protected]. Dort vermitteln wir gerne Daten einer Unterstützerin mit Girokonto.

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