Beim Klimagipfel in der Wiener Hofburg hatte VP-Landeschefin Johanna Mikl-Leitner auf die Frage, was denn jeder Einzelne zu Hause gegen den Klimawandel machen könne, geantwortet: "Man braucht ja keine zehn Ballkleider, drei reichen auch."
Der Sager wurde dann in den sozialen Medien auf Kosten von Mikl-Leitner ein Hit, auch in "Willkommen Österreich" wurde die Aussage zerrissen und darüber gelästert - eine ziemlich ungewohnte Situation für die mächtige VPNÖ, die seit bald zwei Jahrzehnten mit absoluter Mehrheit in NÖ regiert.
Die Grünen NÖ-Chefin Helga Krismer meinte dazu: "Abgehoben. Wie kann man an Ballkleider denken, wo viele das Urlaubsgeld fürs Stopfen der Löcher brauchen?" Zudem sei die persönliche Meinung von Mikl-Leitner unerheblich und zeige, dass die Landeshauptfrau keine Ahnung hätte: "Siehe auch Windräder", so Krismer.
Freilich rückte nur Stunden nach dem "Willkommen Österreich"-Satirebeitrag VPNÖ-Manager Bernhard Ebener aus, um seine Chefin zu verteidigen. Er schrieb über Verdrehungsversuche und mahnte einen wertschätzenden und respektvollen Umgang ein - mehr dazu hier.
In der auflagenstärksten Zeitung des Landes, der "Krone", meldete sich am Montag Johanna Mikl-Leitner, die eine sehr breit gestreute und modische Garderobe besitzt, per Leserbrief (70 Zeilen!) zu Wort. Sie habe einen Fehler gemacht, wörtlich schrieb die Landeshauptfrau: "Dass mir bei besagtem Interview dann der letzte Ball in der Hofburg und damit das verunglückte Beispiel der Ballkleider in den Sinn kam, war natürlich ein Fehler, über den ich mich in der Sekunde geärgert habe. Aber gesagt ist gesagt." Aber jede und jeder Einzelne könne schon beim Kaufverhalten einen Betrag für den Klimaschutz leisten.
Würde jetzt vereinzelt behauptet werden, die Journalistin hätte sie zu Spartipps befragt, dann sei das schlicht und ergreifend erfunden.