Niederösterreich
Mikl-Leitner steht hinter Kurz, Landbauer für Rücktritt
Die nö. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner stärkt Kanzler Sebastian Kurz den Rücken, FPNÖ-Chef Udo Landbauer hingegen fordert seinen Rücktritt.
Wie berichtet, stellt sich die Führungsriege der Volkspartei weiterhin hinter Bundeskanzler Sebastian Kurz. Während die Türkis-Grüne-Koalition an der Chat-Causa zu zerbrechen droht, wollen die Parteigranden in den eigenen Reihen auch in Zukunft eine "stabile Bundesregierung mit Bundeskanzler Sebastian Kurz an der Spitze." Unterstützung genießt der von der Opposition angezählte Bundeskanzler auch weiterhin von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner - einst eine seiner größten Förderinnen.
Ibiza-Vergleiche von Rot und Blau
Anders sieht man die Causa freilich bei den Freiheitlichen, zumal man die Ibiza-Causa rund um Ex-Parteichef HC Strache noch gut in Erinnerung hat. "Wenn man sich ansieht, was die ÖVP hier aufgeführt hat, handelt sich um den ganz klaren Nachweis der Korruption, den es nach der Ausstrahlung des Ibiza-Videos so noch nicht gegeben hat. Und das ist für mich ganz anders zu beurteilen", ärgert sich Landesparteichef Udo Landbauer. Landbauer fordert deshalb den Rücktritt von Kurz sowie all seiner "Gehilfen".
Schon am Mittwoch hatte sich SPNÖ-Chef Franz Schnabl, wie berichtet, für Neuwahlen ausgesprochen. Das Bild sei "einer österreichischen Bundesregierung nicht würdig", hielt Schnabl in einer Aussendung fest. Nicht nur die Bürger würden sich langsam fragen, "ob hier das, wovon die FPÖ auf Ibiza geträumt hat, tatsächlich von den Türkisen und ihrem Kanzler Kurz ausgelebt wurde".
Neos für Rücktritt
„Hätte die niederösterreichische Volkspartei Rückgrat, hätte sie Kurz spätestens nach Bekanntwerden der beschämenden SMS zum Rücktritt bewegt. Dass sich ein Politiker mithilfe 1,6 Millionen Euro Steuergeld an die Macht schummelt und damit die Wählerinnen und Wähler sowie die eigene Partei betrügt, ist beschämend. Was Österreich und Niederösterreich brauchen, ist einen Neustart und eine Politik, die den Anstand in den Mittelpunkt rückt.“
Die Grüne Landessprecherin Helga Krismer gab sich gegenüber der APA am Donnerstag noch zurückhaltend, sah Neuwahlen nicht als notwendig.