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Militante Veganerin regt auf: "Wenn ich Diktator wäre"

In einer Talk-Sendung auf ServusTV sorgte die militante Veganerin Raffaela Raab am Donnerstag mit markigen Worten zum Fleischkonsum für Aufregung.

Roman Palman
Die <strong>"militanten Veganerin" Raffaela Raab</strong> aus Wien bei ServusTV im "Talk im Hangar-7" am 13. Juli 2023.
Die "militanten Veganerin" Raffaela Raab aus Wien bei ServusTV im "Talk im Hangar-7" am 13. Juli 2023.
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Ist die Zukunft vegan? Und wie gesund und nachhaltig ist der Verzicht auf Fleisch tatsächlich? Unter dem Titel "Klimakiller Kotelett: Fleischlos die Welt retten?" entbrannte am Donnerstagabend eine hitzige Diskussion im "Talk im Hangar-7" bei ServusTV. Zu Gast waren neben der Wiener Vegan-Aktivistin Raffaela Raab auch Ernährungsökologe Martin Schlatzer, der Bio-Bauer Hannes Royer, der Wurm-Züchter Andreas Koitz sowie der Publizist und Ökonom Roland Tichy.

"Recht, nicht getötet und verkauft zu werden"

Besonders die "militante Veganerin", die in der Vergangenheit bereits mit pikanten Fotos von sich selbst und einem OnlyFans-Account aufgefallen war, sparte nicht mit Kritik.

Raffaela Raab forderte mit scharfen Worten ein gesetzliches Verbot für tierische Lebensmittel: "Wenn ich Diktator wäre, würde ich auf Basis von Gesundheit und Umwelt Tierprodukte verbieten."

Dabei appellierte sie an die Moral der Mitbürger: "Nutztiere gelten als Ware, die wir handeln dürfen, wie früher Sklaven gehandelt wurden". Der Verzehr tierischer Produkte sei schon alleine deshalb moralisch verwerflich: "Wir wachsen auf mit dem moralischen Gefälle und dem Grundgedanken von unterschiedlichen Spezies."

Sie werde daher weiter "das Mindeste" für Tiere einfordern: "Und das ist das Recht, nicht getötet und verkauft zu werden."

"Müssen Fleischkonsum reduzieren"

Schützenhilfe erhielt die Vegan-Aktivistin dabei von Ernährungsökologe Martin Schlatzer. Dieser pochte allerdings weniger auf die Moral, oder gar ein Verbot, sondern auf die physiologischen Vorteile einer möglichst fleischlosen Ernährung: "Wir müssen unseren Fleischkonsum um zwei Drittel reduzieren", sagte er. Das würde sich auch positiv auf die Gesundheit auswirken.

<strong>Ernährungsökologe Martin Schlatzer</strong>&nbsp;bei ServusTV im "Talk im Hangar-7" am 13. Juli 2023.
Ernährungsökologe Martin Schlatzer bei ServusTV im "Talk im Hangar-7" am 13. Juli 2023.
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Gleichzeitig würde eine gesunde Ernährung mit mehr Gemüse der Umwelt und dem Klima zugute kommen: "Pflanzliche Produkte haben eine bessere Klimabilanz als tierische Produkte." Unter anderem, weil in Summe dann viel weniger Ackerfläche gebraucht würden.

"Alle Ressourcen nutzen"

Publizist und Ökonom Roland Tichy hingegen stellte sich Raab entgegen. Er wolle sich von niemandem vorschreiben lassen, was auf seinen Teller komme: "Es muss die Entscheidung eines jeden Menschen sein, was man isst und wie viel davon." Ein hypothetisches Verbot von tierischen Lebensmitteln hält er für eine humanitäre Katastrophe: "Angesichts des Hungers in der Welt müssen wir alle Ressourcen nutzen."

Leben ohne Milch "wäre für mich tragisch"

Bio-Bauer Hannes Royer unterstrich, dass die Landwirtschaft in Österreich "vergleichsweise klimafreundlich" sei. Auch er hält nichts von einem gesetzlichen Verbot: "Wenn man in einem Land lebt wie Österreich, wo so viel Vielfalt möglich ist, soll man diese auch nutzen."

<strong>Bio-Bauer Hannes Royer</strong> vom Verein "Land schafft Leben" bei ServusTV im "Talk im Hangar-7" am 13. Juli 2023.
Bio-Bauer Hannes Royer vom Verein "Land schafft Leben" bei ServusTV im "Talk im Hangar-7" am 13. Juli 2023.
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"Die Kuh ist ein wertvoller Bestandteil unserer Gesellschaft", betont er. Offenbar auch für ihn persönlich: "Könnte ich meinen täglichen Liter Milch nicht mehr trinken, wäre das für mich tragisch."

Wurm-Züchter setzt auf Insekten statt Schwein

Der zweite Landwirt in der Runde, Wurm-Züchter Andreas Koitz, sieht das ähnlich: "Ein Totalverbot tierische Lebensmittel wäre nicht umsetzbar und würde auch keinen Sinn machen." Er hob dafür seine Mehlwürmer – es handelt sich um Larven von Schwarzkäfer-Arten – als Alternative für Veganer hervor: "Wir haben viele Veganer bei uns als Kunden, die sagen, dass der Mehlwurm kein Schmerzempfinden hat. Insofern ist es für sie in Ordnung, die Mehlwürmer zu essen."

Die Fleisch-Debatte sei sehr emotional behaftet, sagt Koitz. Er setzt deshalb massiv auf die Insekten-Karte: "Ich bin überzeugt, dass die Mehlwürmer immer mehr Teil unserer Ernährung werden." Schon jetzt gebe es "weltweit mehr Menschen, die Insekten essen als Schweinefleisch."

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