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Miller: "Ich sah Emmy, wie sie leblos im Pool trieb"

Heute Redaktion
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Bode Miller und seine Frau Morgan durchleben die schwierigste Phase ihres Lebens. Ihre Tochter ertrank im Pool. Nun erzählen sie Details vom Unglück.

Diese Geschichte geht unter die Haut. Am 9. Juni verlor Ski-Legende Bode Miller seine 19 Monate alte Tochter auf tragische Weise. Emeline ertrank im Pool des Nachbarn.

In einem TV-Interview erzählten Miller und seine Frau Morgan nun detailliert, was an jenem Tag passierte.

"Es war eigentlich wie immer. Wir gehen mehrmals die Woche zu unseren Nachbarn", erzählt die ehemalige Beachvolleyballerin. Bode Miller war an diesem Tag nicht dabei – er besuchte ein Softball-Match. "Ich und die Nachbarn saßen auf dem Sofa, Emmy hat vor uns gespielt", erzählt Morgan. Nur für einen kurzen Moment ließen sie das Kind unbeobachtet.

"Mir rutschte das Herz in die Hose"

Morgan ging zu den Burschen, die im Haus spielten, fragte, wo Emmy sei. "Dann habe ich gesehen, dass die Tür zum Garten, die eigentlich verschlossen gewesen war, ein bisschen Licht durch einen Spalt ließ. Mir rutschte das Herz in die Hose. Ich öffnete die Tür – und sah, wie meine Tochter leblos im Pool trieb. Ich sprang sofort ins Wasser", erzählt Morgan mit Tränen in den Augen.

Die 31-Jährige leitete Erste-Hilfe-Maßnahmen ein. Ihr Nachbar, der Restaurateur Perry Valaskantjis, rief die Notrufstelle an. Gemeinsam versuchten sie, Emmy zu reanimieren. "Ich brauche ein Sauerstoffgerät, sie wird steif, komm mach, Baby", hört man auf einem Mitschnitt des Telefonats, das auch Bode Miller mithörte. "Es war ein Schock", schluchzt er.

Morgan plagen Schuldgefühle

Ärzte versuchten im Spital, das Leben der Kleinen zu retten. Doch sie war zu lange ohne Sauerstoff und verstarb am nächsten Tag.

Morgan plagen seitdem Schuldgefühle. "Es vergeht kein Tag, ohne dass ich dafür bete, noch einmal zu diesem Moment zurückzukehren und es anders zu machen. Schuld ist sehr schmerzhaft. Damit leben zu müssen, ist schrecklich. Ich hoffe, dass es irgendwann einfacher wird."

Im Oktober erwarten die Millers erneut Nachwuchs. "Wir werden das Baby auch für Emmy lieben, denn sie hat sich so sehr gewünscht, eine große Schwester zu sein."

Millers appellieren an Eltern

In der unfassbaren Tragödie finden die Millers trotzdem die Kraft, an die Öffentlichkeit zu gehen – und andere Eltern auf die Gefahren im eigenen Garten aufmerksam zu machen. "Schau dir das Haus an, um zu sehen, ob es ein sicherer Ort für dein Kind ist", bittet Morgan die Zuseher.

(red)