Der italienische Modekonzern Prada steht Medienberichten zufolge kurz vor der milliardenschweren Übernahme seines heimischen Konkurrenten Versace. Knapp 1,5 Milliarden Euro seien als Kaufpreis vereinbart worden, berichtet Bloomberg. Die Übernahme könnte schon im März über die Bühne gehen.
Fix ist jedoch noch nichts und beide Unternehmen - sowohl Prada als auch Capri - lehnen Stellungnahmen bisher ab.
Sollte es dazu kommen, wäre das eine Sensation in der Modewelt. Nicht nur, weil die beiden Marken unterschiedlicher nicht sein können. Während Prada sich eher im klassischen, künstlerischen Segment positioniert hat, kommt Versace mit viel Bling-Bling und sehr extrovertiert daher. Mit dem Deal würde Versace endlich wieder in italienischen Besitz kommen und Prada würde seine Position im Wettbewerb mit dem französischen Konzern LVMH erneut stärken.
Prada S.p.A., ursprünglich Fratelli Prada (Gebrüder Prada), wurde 1913 von Mario Prada und seinem Bruder Martino mit Sitz in Mailand gegründet. In den 70er-Jahren übernahm Marios Enkelin Miuccia Prada die Firmenleitung und machte das Unternehmen in wenigen Jahren zu einem der weltweit führenden Modekonzerne. Heute gehören auch die Marken Miu Miu, Church’s und The Original Car Shoe zu Prada.
Auch Versace ist in Mailand beheimatet, wurde 1978 von Gianni Versace gegründet. Nach dessen Tod 1997 übernahmen seine Geschwister Santo Versace und Donatella Versace die Leitung.
Capri Holdings kaufte Versace im Jahr 2018 für 1,83 Milliarden Euro, einschließlich Schulden. Nun steckt das Unternehmen jedoch selbst in der Krise. Nachdem der US-Modekonzern Tapestry im November sein Angebot zurückgezogen hatte, Capri für rund 8,5 Milliarden Dollar zu schlucken, hatte Capri die Bank Barclays mit der Prüfung strategischer Optionen beauftragt. Dazu soll laut Medienbeichten der Verkauf der Marken Versace und Jimmy Choo gehören.