Lohnt sich Arbeit noch? Laut Agenda-Austria-Ökonom Dénes Kucsera sei das Arbeitslosengeld in Kombination mit Zuverdiensten (derzeit bis zu 551,1 Euro pro Monat) oft lukrativer als eine reguläre Anstellung. Deshalb wird die Möglichkeit zum Nebenverdienst – mit wenigen Ausnahmen – abgeschafft. Für manche Menschen bedeutet das jedoch ein Leben am Existenzminimum.
Wie gut kann man vom österreichischen Sozialstaat wirklich leben? "Heute" hat nachgefragt.
„Man kommt vorne und hinten nicht klar!“Detlef, 60hat finanzielle Schwierigkeiten
>> Im Video: Das sagen die Wiener über den Sozialstaat Österreich
Henriks ist schon in Pension und bekommt monatlich rund 1200 Euro vom Staat. "Das ist nicht genug zum Leben" erzählt er uns. "Ich muss meine Wohnung zahlen, mein Handy, Transport kostet auch und dann noch meine Medikamente. Am Ende des Monats warte ich immer drauf, dass endlich wieder Geld kommt".
Detlef hingegen bezieht Notstandshilfe und kommt damit "eher schlecht als recht aus". Nach Abzug seiner Fixkosten bleiben ihm nur rund 150 Euro für den Rest des Monats übrig. "Es ist einfach zu wenig, man kommt hinten und vorne nicht klar" berichtet der 60-jährige Wiener.
Ronald weiß, wie das ist. Er bezieht ebenfalls Notstandshilfe und lebt laut eigener Angabe "am Existenzminimum". Essen holt er sich oft in der Gruft (Caritas-Einrichtung für Menschen in Not).
"Es ist schon schwierig genug, auch wenn du arbeiten gehst. Wir sind beide berufsfähig und das geht sich auch nur knapp aus" wissen Alexander und Sabine. "Ein Arbeitsloser hat es noch schwieriger".