Mitten im Glamour der "Miss World" setzte Zainab Jama ein kraftvolles Zeichen. Die somalische Schönheitskönigin erhob bei einer Rede ihre Stimme gegen ein grausames Ritual: weibliche Genitalverstümmelung.
Mit fester Stimme und schmerzhaften Erinnerungen sprach sie über ihre eigene Beschneidung im Alter von nur sieben Jahren – ein Eingriff, der meist ohne Betäubung und unter Zwang durchgeführt wird.
Als sie die schockierenden Details schilderte, versagte ihr kurzzeitig die Stimme. Die langjährige "Miss World"-Organisatorin Julia Morley eilte auf die Bühne, um sie zu umarmen und ihr Halt zu geben.
Was Jama beschreibt, ist eine extreme Form der Verstümmelung: Dabei wurden ihr als Kind von drei Frauen die Klitoris sowie die inneren und äußeren Schamlippen mit alten Scheren und Rasierklingen entfernt. Anschließend wurden ihre Genitalien bis auf eine winzige Öffnung mit Draht und Dornen zusammengenäht – einzig zum Urinieren und für die Menstruation.
Eine Prozedur, die weltweit immer noch Millionen Mädchen widerfährt – oft ohne medizinische Versorgung, ohne Aufklärung, und unter massivem sozialen Druck. Auch in Österreich sind Frauen davon betroffen.
Jama nutzte ihre Bühne für eine klare Botschaft: "Ich weiß, dass ich meine Vergangenheit nicht ändern kann, aber ich kann für die Zukunft anderer Mädchen kämpfen [...] egal, was die Konsequenzen sind, ich werde weiterkämpfen, bis ich Veränderung sehe und die Welt darüber spricht." Ein mutiger Auftritt, der unter die Haut geht.