Die mutmaßliche Missbrauchsserie soll bereits im Jahr 2003 ihren Anfang genommen haben. Wie der ORF Wien berichtet, ereignete sich der letzte bekannte Fall vor einigen Jahren. Ein Lokführer steht im Verdacht, Buben und Burschen, mit denen er zum Teil über soziale Medien in Kontakt stand, in den Führerstand gelockt zu haben. Dort soll es laut Ermittlungen zu sexuellen Handlungen und Missbrauch gekommen sein. Anfang dieses Jahres hat laut Angaben ein Opfer Anzeige erstattet.
Wie viele der betroffenen Burschen zum Zeitpunkt des Missbrauchs minderjährig waren, ist derzeit noch nicht klar. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es zahlreiche Opfer gibt. Bis jetzt wurden 19 Fälle von der Polizei gemeldet. Das Landeskriminalamt bestätigt, dass die Ermittlungen noch laufen.
Aus Opferschutzgründen können keine weiteren Details bekanntgegeben werden, so ein Sprecher der Wiener Polizei gegenüber dem ORF: "Seitens der Wiener Polizei kann ich derzeitig laufende Ermittlungen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter der ÖBB bestätigen. Jedoch können aufgrund der Sensibilität und des Opferschutzes derzeit keine näheren Angaben gemacht werden."
Ansprechstellen für Betroffene
Telefonseelsorge Österreich: 142
Kriseninterventionszentrum Wien: 01/40 69 595
Rat auf Draht: 147
Weisser Ring - Verbrechensopferhilfe: 0800 / 112 112
Die ÖBB zeigen sich laut einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber ORF Wien tief betroffen: "Der betroffene Triebfahrzeugführer wurde unmittelbar vom Dienst abgezogen und es wurde ein Entlassungsverfahren eingeleitet. Die ÖBB sind daran interessiert, den Fall vollumfänglich aufzuklären. Wir arbeiten in diesem Sinne mit dem Landeskriminalamt Wien (LKA Wien) eng zusammen." Offen bleibt, warum der Lokführer nicht schon früher aus dem Verkehr gezogen wurde.