Es ist nicht leicht, einen gut aufgeräumten und organisierten Haushalt zu haben. Eine geordnete Umgebung sorgt aber erwiesenermaßen für einen aufgeräumten Kopf, es lohnt sich also, sich regelmäßig leidigen Haushaltsaufgaben zu widmen. Wer das aber eine Weile schleifen lässt, weiß nachher meist nicht mehr, wo man überhaupt anfangen soll – und das sorgt schnell für Überforderung.
Genau da setzt die 1-3-5-Regel an, die Redakteurin Mary Cornetta im Onlinemagazin "Apartment Therapy" beschreibt. "Beim Führen des eigenen Haushalts geht es nicht um Perfektion, oder die Illusion davon, sondern darum, dass man funktionierende Abläufe hat – also Dinge dorthin zurückstellt, wo sie hingehören, nicht einfach nutzlose Dinge hortet und die richtigen Prioritäten setzt."
Laut Cornetta stammt die Idee aus dem Projektmanagement: "In der stressigen Arbeitswelt muss man oft die richtigen Dinge priorisieren, um mit allem fertig zu werden", erklärt sie. Um die Regel in deinem Haushalt anzuwenden, musst du erst einmal all deine Aufgaben in drei Kategorien unterteilen: Groß, also aufwendig, zeitraubend oder anstrengend. Klein, also Dinge, die du in kurzer Zeit und ohne großen Aufwand erledigen kannst. Und Mittel, alles, was du nicht eindeutig in eine der anderen beiden Kategorien einordnen kannst.
Danach planst du die Aufgaben so ein, dass du jeweils eine große Aufgabe, drei mittlere und fünf kleine erledigst. Wenn du unter der Woche jeden Tag etwas machen möchtest, aber nicht genug Zeit für insgesamt neun Aufgaben hast, kannst du die Mengen natürlich auch anpassen: Beispielsweise 0-2-3 für Wochentage, dafür dann 1-3-5 für einen Tag am Wochenende. Wichtig ist nur, dass du die schwerste Aufgabe zuerst erledigst, dann die mittleren und dann die leichten.
Der Trick ist, die vorhandene Energie zu nutzen, um das Belohnungszentrum zu "füllen", wie Cornetta sagt: Du beginnst also mit viel Energie mit der schwersten Aufgabe. Ist die erledigt, bist du motiviert, noch ein bisschen weiterzumachen – vor allem auch, weil die kommenden Aufgaben jetzt leichter werden. Nach den drei mittleren Aufgaben bist du vielleicht schon ein bisschen müde, aber die letzten fünf sind so einfach, dass du sie schnell hinter dich bringen kannst.
Ein Tag mit der 1-3-5-Regel könnte zum Beispiel so aussehen: Deine erste, große Aufgabe ist das Ausräumen, Aussortieren, Putzen und wieder Einräumen deines Kühl- oder Kleiderschranks. Die drei mittleren Aufgaben könnten beispielsweise das Sortieren der Post sein, Rechnungen bezahlen und herumliegenden Kleinkram versorgen.
Die fünf leichten Aufgaben wären so etwas wie den Abfall runterbringen, die Küche staubsaugen, einen Spiegel oder ein Waschbecken putzen oder eine Wäsche starten. Je nachdem, als wie anstrengend oder nervig du eine Aufgabe empfindest, könnte sie bei dir natürlich auch in einer anderen Kategorie sein. Und: Je regelmäßiger du manche Dinge tust, desto weniger mühsam sind sie. Eine Krimskramschublade zu sortieren ist beim ersten Mal vielleicht noch eine mittlere Aufgabe, beim zweiten Mal schon nur noch eine kleine.
Du musst realistisch sein: Wenn du ein komplettes Zimmer neu einrichten möchtest, ein jahrelang vernachlässigtes Kellerabteil ausräumen oder ein großes DIY-Projekt angehen willst, reicht ein Tag oft nicht aus. Danach noch weitere Aufgaben zu erledigen, ist auch eher unrealistisch. Große Projekte könntest du aber in mehrere kleine Schritte unterteilen, damit es dir nicht in der Hälfte verleidet.
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