Klimaschutz
Mit diesen 12 Tipps kannst Du das Klima schützen
Nach einem von Naturkatastrophen geprägten Sommer kämpft Lydia Matzka-Saboi in "Heute" für ein besseres Klima. Ihre Motivation, Tipps und Tricks.
Warum ich nun in "Heute" für ein besseres Morgen kämpfe
Der vergangene Sommer war ein gutes Lehrstück: extreme Hitzewellen, verheerende Überschwemmungen, Waldbrände. Das war nur ein Vorgeschmack darauf, wie sich die globale Klimakrise auf unser aller Leben auswirken wird. Wir liegen momentan bei ungefähr 1 Grad Celsius Erderwärmung. Die Welt steuert auf 3 Grad und mehr zu!
Drücken wir die Stopp-Taste
Eine "3-Grad-Welt" ist kein sicherer Ort. Die Klimakrise betrifft uns alle. Wir haben vor allem eine Verantwortung unseren Kindern gegenüber. Welchen Planeten hinterlassen wir ihnen? Wie erklären wir den heutigen Schülerinnen und Schülern, dass wir sooo viele Jahre lang nichts getan haben?
Was können wir tun?
Ich höre das oft: Die Amerikaner, die Chinesen, die ganze übrige Welt verpestet die Luft, das kleine Österreich ist machtlos. Stimmt nicht! Klimaschutz beginnt beim Einzelnen, bei der Einzelnen. Das werden wir Ihnen, geschätzte Leserschaft, ab jetzt vor Augen führen.
HeuteForFuture
Ab Donnerstag lesen Sie in "Heute" zweimal die Woche meine Klima-Kolumne. Parallel dazu gibt es auf Heute.at einen neuen Klima-Channel, nach und nach werden wir uns dem Thema auch auf Instagram und allen unseren Kanälen widmen.
Gemeinsam sind wir stark
Sie haben Ideen und Anregungen? Bitte schreiben Sie mir unter [email protected]
Wie mich mein Papa naturverliebt machte
In bin in einer naturverbundenen Familie in Tirol groß geworden. Mein Papa war Bergführer, wir waren viel unterwegs. Er hat mir die Pflanzen und Tiere der Alpen gezeigt, Respekt vor der Natur vermittelt, am Weg hat er den Müll der Wanderer eingesammelt und ins Tal gebracht. Wenn ich heute in der Lobau unterwegs bin, dann mache ich das auch, mein Sohn Imre (11) ebenfalls.
25 Jahre Erfahrung
Ich habe Politikwissenschaft in Innsbruck studiert, in Wien einen Master in PR gemacht, als Journalistin und Fotografin gearbeitet, war beim WWF, dann 15 Jahre lang Sprecherin von Global 2000. Umweltschutz ist meine Berufung.
Fukushima
Nach der Atomkatastrophe war ich in Fukushima, habe in der Ukraine die Auswirkungen Tschernobyls, in Südamerika jene der Regenwaldzerstörung gesehen. Am Innsbrucker Bergisel habe ich gegen Atomkraft demonstriert, mein Papa hat mich über den Zaun gehoben. Naturliebe ist vererbbar.
12 einfache Tipps: Was Sie im Alltag fürs Klima tun können
Wir haben es selbst in der Hand. Wenn keiner damit anfängt, dann wird es nie etwas mit dem Klimaschutz. Denn er beginnt im Kleinen. Hier ein paar Anregungen und eine Vorbemerkung:
Geht's um Verzicht?
Ja und nein. Echter Klimaschutz wägt ab: Muss ich? Soll ich? Verzichte ich auf den Billigflieger oder auf ein Leben auf einem gesunden Planeten?
Future-Tipp
Ein einfacher Flug von einer Person von Wien nach Innsbruck verursacht 356 Kilogramm CO2. Dieselbe Strecke mit dem Zug zurückgelegt nur acht Kilogramm CO2. Und der Zug ist nicht nur klimafreundlicher, sondern auch bequemer. Zahlreiche europäische Städte sind mit dem Zug gut erreichbar. Vor Ort Carsharing gebucht, erhält individuelle Flexibilität beim Reisen.
Seien Sie wachsam!
Was wir essen, wie wir uns kleiden, unsere Wohnungen beheizen oder uns fortbewegen, hat Auswirkungen auf das Klima. Ist Ihnen das bewusst, sind Sie schon einen großen Schritt weiter.
Fasten Sie beim Auto!
Österreichs Haushalte fahren durchschnittlich 13.900 Kilometer im Jahr mit dem Auto. Wenn Sie Ihren Autokonsum um nur zehn Prozent verringern, sparen Sie 176 Kilogramm CO2 ein.
Reisen Sie klimafreundlich!
Ein Flug von Wien nach Brüssel verursacht ca. 450 Kilo CO2 pro Person. Reist man die 900 Kilometer mit der Bahn, sind es 40 Kilo.
Nützen Sie die Öffis!
Nicht jeder kann, viele schon: Steigen Sie vom Pkw auf Rad oder Öffis um. PKW stoßen im Schnitt 127 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Die U-Bahn nur 30 Gramm pro Personenkilometer (inklusive Herstellung, Energiebereitstellung und Infrastruktur).
Übersiedeln Sie klug!
Nur für den Hinterkopf: Berücksichtigen Sie vor dem Beziehen eines Hauses, der nächsten Wohnung den zukünftigen Mobilitätsaufwand. Wie gut bin ich angebunden?
Wärmen Sie Ihr Herz und nicht das Klima auf!
Rüsten Sie Ihr fossiles Heiz- und Warmwassersystem (Öl, Gas, Kohle) auf klimafreundliche Alternativen um – Wärmepumpe, Solarthermie usw.
Sporteln Sie klimafit!
Schwimmen, Joggen im Freien oder Wandern ist besser als Golfen.
Essen Sie bio!
Kaufen Sie regional, saisonal und bio. Mehr Grünzeug, weniger Fleisch. Ein 250- Gramm-Schnitzel vom Schwein verursacht zwei Kilogramm CO2, jenes vom Rind sogar sechs Kilo CO2. Zum Vergleich: ein Kilogramm Äpfel nur 0,25 Kilo CO2.
Müll ist Müll
Kaufen Sie möglichst verpackungsfrei und nur so viel, wie Sie auch verwerten können. Das spart Geld und klimaschädliche Emissionen.
Kleider machen Beute
Verzichten Sie auf klimaschädliche "Fast Fashion" und kaufen Sie lieber hochwertige Stücke in Bioqualität. Legen Sie Ihr Geld gut an! Und zwar nicht in fossile Energieträgern, sondern in Öko-Fonds oder ähnliche Finanzprodukte.
