Er ist einer der bekanntesten Schlagerstars im Land – und jetzt Opfer einer KI-Attacke: Andreas Gabaliers Stimme wurde geklont und für ein gefälschtes Interview verwendet. In dem Clip, der scheinbar beim ORF lief, spricht er jedoch nicht über Musik, sondern lobt plötzlich dubiose Krypto-Investments.
Der Haken: Es ist alles Fake! Die Stimme klingt zwar wie Gabalier – doch sie stammt nicht von ihm, sondern von einem Computerprogramm. Er selbst hat nie ein solches Interview gegeben. Alles wurde mithilfe sogenannter Künstlicher Intelligenz erstellt.
Besonders perfide: Das Fake-Interview wurde auf einer Seite veröffentlicht, die dem echten orf.at täuschend ähnlich sieht. Selbst das bekannte Logo des öffentlich-rechtlichen Senders wurde übernommen – das soll für Seriosität sorgen und Vertrauen wecken.
Doch genau das macht die Masche so gefährlich. Viele Fans glaubten tatsächlich, dass Gabalier für Krypto-Trading wirbt. So wurden nicht nur Gabalier und der ORF, sondern auch unzählige Nutzerinnen und Nutzer zu Opfern dieser digitalen Täuschung.
Der Sänger selbst zeigt sich wenig überrascht von der KI-Betrugsmasche. Im Gespräch mit Bild warnt er eindringlich: "Das sind die Nebenwirkungen unseres so hochgelobten technischen Fortschritts."
Für Gabalier ist klar: Diese Form von Betrug wird in Zukunft zunehmen, und die Gesellschaft sei nicht ausreichend vorbereitet. "Man muss einfach aufpassen, dass man nicht auf so einen KI-Blödsinn hereinfällt."
Die Betrüger nutzten sogenannte Voice-Cloning-Technologie. Dabei reicht schon eine kurze Tonaufnahme, um eine Stimme mit KI täuschend echt nachzubilden. Solche Schnipsel finden sich oft in Interviews oder Social-Media-Videos.
Gerade Promis wie Gabalier sind ein gefundenes Fressen: Ihre Stimmen sind leicht verfügbar – und sie genießen hohe Glaubwürdigkeit. Betrüger wissen das und setzen gezielt auf bekannte Gesichter und Stimmen, um Krypto-Tricks glaubwürdig zu verkaufen.
Wer auf eine solche Masche hereinfällt, sollte sofort handeln. Am wichtigsten: Die eigene Bank informieren, Zahlungen stoppen lassen – und Anzeige bei der Polizei erstatten. Je schneller man reagiert, desto besser die Chancen, den Schaden zu begrenzen.
Auch Verbraucherorganisationen und Cybercrime-Stellen raten zu Vorsicht: Besonders bei angeblichen Promi-Tipps oder ORF-Beiträgen zu Geldanlagen sollte man skeptisch sein. Echte Sender bewerben keine fragwürdigen Finanzprodukte.
Doch nicht nur seine Stimme wird missbraucht: Auf sozialen Netzwerken wie Instagram tauchen immer wieder falsche Gabalier-Profile auf. Oft locken diese mit Gewinnspielen oder angeblichen Fan-Nachrichten – doch sie stammen nicht vom Musiker.
Gabalier selbst sagt, er komme "kaum noch dagegen an". Die Plattformen löschen oft zu spät – oder gar nicht. Für viele seiner Fans bleibt oft nur der Hinweis: Misstrauisch bleiben und nichts anklicken.