Ein 57-jähriger Rumäne muss sich wegen Traktordiebstählen vor dem Straflandesgericht Wien verantworten. Die Tat soll er gemeinsam mit zwei weiteren Männern begangen haben.
Die beiden Mitbeschuldigten wurden bereits verurteilt: Einer war als Lkw-Fahrer tätig und brachte die gestohlenen Traktoren im Wert von insgesamt 222.000 Euro über die Grenze. Der andere agierte als Dolmetscher und spähte die Tatorte in der Steiermark aus. Letzterer war es auch, der den 57-Jährigen als dritten mutmaßlichen Täter bei den Ermittlern anschwärzte, berichtet die "Kleine Zeitung".
Dieser wird nun aus der Haft zum Prozess am Wiener Straflandesgericht vorgeführt. Dem bereits in seiner Heimat zehnfach vorbestrafte 57-Jährige wird gewerbsmäßiger schwerer Einbruchsdiebstahl im Rahmen einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. "Er wird von einem Komplizen massiv belastet", erklärt Staatsanwältin Patricia Weber. "Er ist gemeinsam mit den anderen zu den Taten angereist".
Die Verteidigung hingegen sieht keine stichhaltigen Beweise: Trotz siebenseitiger Anklageschrift gebe es "keine Ermittlungsergebnisse zu finden". Die Tochter des 57-Jährigen war mit einem Komplizen liiert. Als die Beziehung jedoch in die Brüche ging und der Angeklagte das Paar nicht länger finanziell unterstützte, sei es zur "Retourkutsche" gekommen, so die Verteidigung.
"Ich habe mit den Taten nichts zu tun", so der Angeklagte gegenüber der Richterin. Der bereits verurteilte Komplize hatte ausgesagt, man sei mit einem Porsche 911 zu den Tatorten gefahren. ""Ich habe nie einen besessen", entgegnete der 57-Jährige.
Aufgrund ausreichend belastenden Material, darunter Maut- und Telefondaten, wird der 57-Jährige laut Anklage schuldig gesprochen. Er erhält 25 Monate Zusatzstrafe zu einem ungarischen Urteil, bei dem er bereits eineinhalb Jahre für den Handel mit Diebesgut erhalten hatte.
