Wirtschaft

Mitarbeiterhandys durchsucht – Ermittlungen gegen OMV

Im Frühjahr ließ die Führung der OMV E-Mails und Diensthandys von Mitarbeitern durchsuchen. Nun ermittelt die Datenschutzbehörde gegen den Ölkonzern.

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Im Frühjahr ließ die Führung der OMV E-Mails und Diensthandys von Mitarbeitern durchsuchen. Nun ermittelt die Datenschutzbehörde gegen den Ölkonzern.
Im Frühjahr ließ die Führung der OMV E-Mails und Diensthandys von Mitarbeitern durchsuchen. Nun ermittelt die Datenschutzbehörde gegen den Ölkonzern.
Elke Mayr / WirtschaftsBlatt / picturedesk.com

Die Führung des teilstaatlichen Ölkonzerns ließ im Frühjahr 2021 E-Mails und Diensthandys von Mitarbeitern durchsuchen  –mit Einwilligung der Betroffenen, doch ohne Einbindung des Betriebsrates. Der Grund: Immer wieder wurden Betriebsinterna der OMV an die Öffentlichkeit gespielt, berichtet die APA. Laut dem Magazin "Dossier" habe ein entsprechender "Kurier"-Bericht die Datenschutzbehörde (DSB) auf den Plan gerufen. Nun gibt es von der Behörde Ermittlungen gegen die OMV. "Dossier" zitierte dazu den stellvertretenden DSB-Leiter Matthias Schmidl:

"Wir haben ein Verfahren gegen die OMV AG eingeleitet. Anfang April erging eine Aufforderung zur Stellungnahme an die OMV."

Kampf an mehreren Fronten

Allerdings kämpft der OMV-Chef Rainer Seele laut APA derzeit sogar an mehreren Fronten:

➤ Schadenersatzklage: Seele ließ das Magazin "Dossier" nach Berichten über angebliche Unkorrektheiten bei der mehrheitlichen Übernahme des Chemiekonzerns Borealis auf Schadenersatz klagen.

➤ Spionagevorwurf: Umweltschutzorganisationen werfen dem OMV-Chef vor, sie ausspioniert zu haben. Mit Hilfe der grünen Regierungsmitglieder wollen sie nun erreichen, ihn von der OMV-Spitze entfernen zu lassen. Reagiert hat hierauf unterdessen Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Sie fordert eine "umfangreiche und rasche Aufklärung" seitens der OMV.

➤ Auch der eigene Betriebsrat sitzt dem Konzernchef laut APA im Nacken.

"Wir können nicht ausschließen, dass Betriebsratsmitglieder überwacht werden, da wir leider in der Vergangenheit mit internen Untersuchungen konfrontiert waren", so die Anwältin Katharina Körber-Risak, die Angaben des "Dossier" zufolge den OMV-Konzernbetriebsrat in Rechtsfragen berät. Eine Anfrage betreffend Mitarbeiterüberwachung sei "unbefriedigend" beantwortet worden. "Auch das kolportierte und von der OMV teilweise bereits zugestandene Einholen von Informationen über Umweltaktivistinnen beunruhigt die Belegschaftsvertreter zutiefst."

"Distanziere mich"

Herbert Lindner, der Zentralbetriebsratschef der OMV Downstream GmbH (Raffinerie Schwechat, Adria-Wien-Pipeline) und OMV-Aufsichtsrat gab indes an, hiervon nichts wissen zu wollen. 

 "Wir haben die Anwältin nicht beauftragt und ich distanziere mich auch inhaltlich von diesen Aussagen", erläuterte Lindner am Freitag gegenüber der APA.

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