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Mitglieder zwingen Rapid zu Hauptversammlung

Heute Redaktion
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Die Proteste der Rapid-Fans nach dem schlechten Frühjahrstart sind in den letzten Wochen etwas von der medialen Bildfläche verschwunden. Das liegt vor allem an der Diszipliniertheit, mit der gegen die Vereinsführung zu Werk gegangen wird. Trotzdem waren die Fans alles andere als untätig. Der Verein muss jetzt eine außergewöhnliche Mitgliederversammlung einberufen, wie der "Kurier" berichtete. Gehen muss in jedem Fall "Kampfgelse" Stefan Kulovits.

Die    nach dem schlechten Frühjahrstart sind in den letzten Wochen etwas von der medialen Bildfläche verschwunden. Das liegt vor allem an der Diszipliniertheit, mit der gegen die Vereinsführung zu Werk gegangen wird. Trotzdem waren die Fans alles andere als untätig. Der Verein muss jetzt eine außergewöhnliche Mitgliederversammlung einberufen, wie der "Kurier" berichtete. Gehen muss in jedem Fall "Kampfgelse" Stefan Kulovits.

Der Grund dafür ist eine Unterschriftenaktion der unabhängigen Mitglieder-Plattform "Rapid bin ich". Mindestens 10 Prozent der eingetragenen Rapid-Mitglieder (540) mussten unterschreiben, um die außerordentliche Mitgliederversammlung möglich zu machen. Bis jetzt haben das schon fast 600 getan.

Nach dem letzten Meisterschaftsspiel gegen Ried am 26. Mai werden die Unterschriften dem Verein uberreicht, der dann laut den vorgeschriebenen Vereinsstatuten (Rapid ist ein sogenannter "Mitgliederverein", Anm.) innerhalb von zwei Monaten eine Hauptversammlung einberufen muss.

Vereinsführung nervös

Dort sollen sich zwei Forderungen des frustrierten Anhangs erfüllen. Alle Finanz-Jahresberichte der letzten Amtszeit von Präsident Edlinger (seit 2010) sollen offengelegt und einer unabhängigen Überprüfung unterzogen werden. Außerdem will man Änderungen in der jetzigen Personalbestellung erwirken. Der Verein soll in Zukunft nicht mehr die alleinige Entscheidung über zu vergebene Posten haben. Es soll möglich werden, unabhängige Kandidaten zu nominieren.

Die Vereinsführung, sichtlich nervös, hat anscheinend die Initiatoren der Plattform "Rapid bin ich" zu Gesprächen eingeladen. Offizielle Statements zu der erzwungenen Hauptversammlung stehen von Rapid allerdings noch aus.

Kulovits erhält keinen neuen Vertrag

News von der Spielerfront: Auch Mittelfeldspieler Stefan Kulovits wird kommende Saison nicht mehr für Rapid spielen. Der im Sommer auslaufende Vertrag mit dem 30-Jährigen, der vor elf Jahren unter Josef Hickersberger in der Kampfmannschaft der Grün-Weißen debütierte, werde nicht verlängert, teilten die Hütteldorfer am Donnerstag mit.

"Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, da Stefan Kulovits ein echtes Urgestein dieses Vereins ist und er zudem eine exzellente Einstellung zu seinem Beruf hat. Schlussendlich gaben aber auch wirtschaftliche Überlegungen den Ausschlag, dass es zu keiner Fortsetzung unserer Zusammenarbeit kommt", betonte Rapid-Sportdirektor Helmut Schulte.

"Respektiere, dass es andere Überlegungen gibt"

Kulovits spielte bei Rapid bereits im Nachwuchs und bei den Amateuren, ehe er als 19-Jähriger bei den Profis debütierte. Schon nach seinem ersten Einsatz wurde er von seinem damaligen Mitspieler, dem ÖFB-Rekordinternationalen Andreas Herzog, mit dem Spitznamen "Kampfgelse" ausgezeichnet.

"Ich wäre noch gerne hier geblieben, da ich mich Rapid ganz speziell verbunden fühle. Ich respektiere aber, dass es andere Überlegungen beim Verein gibt und sehe es als positiv, dass ich im letzten Drittel meiner Karriere die Chance habe, auch außerhalb von Wien-Hütteldorf Erfahrungen zu sammeln", wurde Kulovits in der Rapid-Aussendung zitiert.

Für Cheftrainer Zoran Barisic bleibt er "ein Vorzeigerapidler, und ich hoffe, dass er in anderer Funktion auch wieder einmal bei unserem Klub tätig sein wird".