Steiermark

MMA-Kämpfer steigt bei Bordell-Streit in den Ring

In der Diskussion um den "Mädchentester"-Job in Graz legt Betreiber Rene Wollinger nach – und veröffentlicht gleich noch ein provokantes Plakat.

Clemens Pilz
Neues Plakat – alte Idee: Tarnt der Bordell-Chef diese Werbung als "Stellenanzeige"?
Neues Plakat – alte Idee: Tarnt der Bordell-Chef diese Werbung als "Stellenanzeige"?
5min.at/zVg

Dieses angebliche Inserat ließ vor Kurzem die Wogen in der Steiermark hochgehen – "Heute" berichtete: Ein Bordell in Graz suchte öffentlichkeitswirksam nach einem "Mädchentester". Das an einer Hauptverkehrsroute gelegene Plakat erregte bald nationale Aufmerksamkeit, sogar Frauenministerin Susanne Raab schaltete sich ein und kündigte an, eine Anzeige zu prüfen. Denn die Annonce sei nicht nur "unfassbar widerlich, frauenfeindlich und menschenverachtend", sondern gemäß dem steirischen Prostitutionsgesetz ist Werbung für Bordelle auch verboten.

MMA-Fighter macht weiter

Von empörten Reaktionen ließ sich Betreiber Rene Wollinger aber nicht abschrecken. Der Käfig-Kämpfer (12 Siege, 9 Unentschieden, 1 Niederlage) legte sich erneut die verbalen Kampfhandschuhe an und ließ gleich ein weiteres Plakat drucken. Darauf zu lesen: Statt Mädchentestern werden nun "LadiestesterInnen" gesucht – männlich, weiblich, genderfluid oder non-binary. "Entschuldigen Sie uns bitte den Formfehler in unserer letzten Jobanzeige", prangt in großen Lettern darüber.

So sah das erste Plakat aus.
So sah das erste Plakat aus.
antenne steiermark

Kritik hält trotz "Korrektur" an

Ob diese "politisch korrektere" Version die Kritik an Wollinger und seinem Maximus-Nachtclub besänftigen wird, ist fraglich. Es darf aber vermutet werden, dass dies gar nicht das Ziel der Aktion ist. Denn wie Wollinger anlässlich des ersten Plakats erklärte, gehe es auch darum, Aufmerksamkeit auf den Club zu lenken. Und dies ist wohl definitiv gelungen.

Der MMA-Kämpfer begründete die Suche nach einem Mädchentester übrigens damit, dass künftige Kunden zur psychischen Evaluierung von Bewerberinnen gewonnen werden sollen. Es gehe nicht darum, diese auf sexuelle Weise zu "testen".

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