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Mörder entgeht seiner Hinrichtung in letzter Minute

Stunden vor der Exekution wurde die Strafe von Jones in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Jetzt darf er nie mehr eine Begnadigung beantragen.

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Julius Jones wurde wegen des Mordes an Paul Howell verurteilt. Seine Todesstrafe wurde in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt.
Julius Jones wurde wegen des Mordes an Paul Howell verurteilt. Seine Todesstrafe wurde in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt.
HANDOUT / AFP / picturedesk.com

Der Gouverneur des US-Bundesstaats Oklahoma, Kevin Stitt, hat die Todesstrafe für den Häftling Julius Jones in letzter Minute in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt. In der Anordnung Stitts vom Donnerstag hieß es, damit gehe einher, dass Jones für den Rest seines Lebens keine weitere Umwandlung seiner Strafe, keine Bewährung und keine Begnadigung beantragen dürfe. Jones’ Hinrichtung war ebenfalls für Donnerstag geplant. Der 41-Jährige war 2002 zum Tod verurteilt worden, weil er 1999 einen Geschäftsmann erschossen haben soll.

Er hat die Tat stets bestritten und erklärt, er sei vom wahren Täter in eine Falle gelockt worden. Jones beklagte auch, von seinen ersten Anwälten schlecht verteidigt und während des Prozesses diskriminiert worden zu sein. Eine TV-Dokumentation befasste sich später mit Verfahrensfehlern in dem Fall.

Der öffentliche Druck auf den Gouverneur, Jones' Hinrichtung zu verhindern, war gewachsen.
Der öffentliche Druck auf den Gouverneur, Jones' Hinrichtung zu verhindern, war gewachsen.
Sue Ogrocki / AP / picturedesk.com

Sogar Kim Kardashian setzte sich für Jones ein

Der Beschuldigte und seine zahlreichen Unterstützer und Unterstützerinnen haben stets seine Unschuld beteuert. TV-Star Kim Kardashian hatte Jones vor rund einem Jahr besucht und sich für den Todeskandidaten eingesetzt. Zuvor hatte bereits eine Dokumentation die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Jones’ Fall gelenkt. Der öffentliche Druck auf den Gouverneur wuchs, Jones’ Hinrichtung zu verhindern.

Ende Oktober hatten die Behörden in Oklahoma erstmals seit mehr als sechs Jahren wieder einen Todeskandidaten hinrichten lassen. Dem 60-jährigen John Marion Grant wurde ein tödliches Gift gespritzt. Jones’ Hinrichtung wäre die zweite nach der Pause gewesen. In Oklahoma waren Hinrichtungen nach Pannen mit Giftspritzen 2015 ausgesetzt worden.

Nächste Hinrichtung in Oklahoma am 9. Dezember

Anfang vergangenen Jahres erklärten die zuständigen Behörden in dem Bundesstaat dann, wieder Hinrichtungen mit der Giftspritze vollstrecken zu wollen, weil eine «zuverlässige Versorgung» mit Medikamenten gewährleistet sei. Bei der letzten Hinrichtung in Oklahoma vor der Aussetzung war im Januar 2015 ein Mittel eingesetzt worden, das für eine Exekution gar nicht vorgesehen war.

Nach Angaben des Death Penalty Information Center steht am 9. Dezember die nächste Hinrichtung in Oklahoma an. In 27 von 50 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe weder abgeschafft noch durch ein Moratorium ausgesetzt worden.

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