Life

Montignac-Diät: Abnehmen, ohne weniger zu essen?

Heute Redaktion
Teilen

Die Montignac-Methode, benannt nach ihrem Erfinder Michel Montignac, ist ein Ernährungsprinzip, das zur Gewichtsabnahme und zur Gesundheitsförderung beitragen soll. Obwohl der Erfinder die Bezeichnung Diät ablehnt, kann die Methode per definitionem als solche bezeichnet werden.

Sie wird von ihren Befürwortern als Dauerernährung empfohlen. Sie enthält Elemente der "Glyx"-Diät, aber auch der Trennkost und von Low-Carb.

Heute.at hat sich diese Diät für Sie genauer angesehen, auf den nächsten Seiten können Sie nachlesen, was es mit diesem populären Ernährungskonzept auf sich hat.

Nächste Seite: Was ist die Montignac-Methode?

Was ist die Montignac-Methode?

Montignacs These besagt, dass alle Kohlenhydrate, die vom Körper schnell verdaut werden, schuld daran sind, dass es zu Übergewicht kommt. Bei der Montignac-Diät kommt es daher darauf an, dass am Speiseplan nur die Kohlenhydrate stehen, die den Insulinspiegel im Blut senken.

Dabei muss man, so Michel Montignac, Lebensmittel in "gut" und "schlecht" unterteilen.

Nächste Seite: Welche sind nun "gute" und welche "schlechte" Lebensmittel?

Welche sind nun "gute" und welche "schlechte" Lebensmittel?

"Gute" Lebensmittel sind jene mit einem niedrigen glykämischen Index haben und so den Blutzuckerspiegel nur langsam erhöhen. "Schlechte" Lebensmittel oder auch "schlechte" Kohlehydrate haben einen hohen glykämischen Index und sorgen dafür, dass der Insulinspiegel im Körper schnell ansteigt.

Der glykämische Index (GI) wird bei der Montignac-Diät an einer Ampel orientiert bewertet:


Grüne Lebensmittel (GI maximal 35): "Sehr gute" Kohlenhydrate. Dazu zählen unter anderem Vollmilch, Äpfel und Kirschen, aber auch rohe Karotten oder etwa Linsen. Diese Lebensmittel dürfen mit jeglichen Fetten und Eiweißen kombiniert werden.



Gelbe Lebensmittel (GI zwischen 35 und 50): "Gute" Kohlenhydrate. Darunter fallen zum Beispiel ungezuckertes Müsli, Apfel-, Orangen- und Tomatensaft, aber auch Erdbeeren, Joghurt und Bohnen.



Rote Lebensmittel (GI größer 50): "Schlechte" Kohlenhydrate. Sie sollten überhaupt ganz vermieden werden. Dazu gehören etwa gebratene Kartoffeln, Weißbrot und Cornflakes, wie auch gekochte Karotten.


Nächste Seite: Wie nimmt man mit dieser Diät ab?

Wie nimmt man mit dieser Diät ab?

Montignac geht von drei Dingen aus:


Werden überwiegend oder ausschließlich "sehr gute" Kohlenhydrate gegessen, so wird der Blutzuckerspiegel kaum erhöht. Weil dann wenig Insulin produziert wird, kann aufgenommenes Fett kaum als Speicherfett angelagert werden.



Verzehrt man vornehmlich "gute" Kohlenhydraten, darf man nur wenig Fett zu sich nehmen. Da diese Kohlenhydrate den Blutzucker- und Insulinspiegel erhöhen wird dieses sonst angelagert.



"Schlechte" Kohlenhydrate bedingen eine starke Insulin-Produktion. Unter diesen Umständen kann kein Fett abgebaut werden, sondern es wird neues Speicherfett angelagert.


Nächste Seite: Wie funktioniert die Diät konkret?

Wie funktioniert die Diät konkret?

Montignac gliedert seine Diät in zwei Phasen. In der ersten geht es darum, Gewicht zu verlieren und die Funktion der Bauchspeicheldrüse zu normalisieren. In der zweiten Phase soll das Gewicht dann stabilisiert werden. In der ersten Phase dürfen nur Lebensmittel mit niedrigem GI gegessen werden, also keine Kartoffeln, kein geschälter Reis und keine hellen Nudeln. Für Fette und Proteine gibt es keine Beschränkungen.

In der zweiten Phase gibt es mehr Ausnahmen, so sind zum Beispiel hin und wieder Kartoffeln erlaubt. Diese Ausnahmen sollen jedoch nach Möglichkeit durch den Verzehr besonders günstiger Lebensmittel während der gleichen Mahlzeit ausgeglichen werden.

Wenn es nach Montignac geht, so soll die zweite Phasen ein Leben lang dauern. Hier setzen aber Ärzte und Ernährungswissenschaftler mit dem Einwand an, dass dies zu einseitig sei. Sie warnen sogar vor gesundheitlichen Schäden, wenn man dauerhaft bei diesem Ernährungsschema bleibt.

Nächste Seite: Vor- und Nachteile der Diät

Vor- und Nachteile der Diät

Vorteile: Bei der Diät ist viel Obst und Gemüse vorgesehen - das ist gesund und versorgt den Körper mit genügend Vitaminen. Unfassbar, aber bei der Montignac-Diät sind jeden Tag 2.200 Kalorien erlaubt. Man darf zum Beispiel auch sehr fette Käsesorten essen, so kommt diese hohe Zahl zustande. Diese Anzahl an Kalorien ist bei keiner anderen Diät erlaubt und doch soll man so abnehmen. Montignac ist davon überzeugt, dass sich auf diese Weise die Fettpolster im Körper nach und nach auflösen.

Nachteile: Der Eiweiß- und Fettgehalt der vorgesehenen Nahrungsmittel ist sehr hoch und entspricht nicht den allgemein empfohlenen Mengen. Weiters kommt auch der Sport-Faktor zu kurz. Die Behauptung, Sport würde dem Körper nicht beim Abnehmen helfen, können Experten nicht mit Montignac teilen. Bei einer Diät geht es letztlich immer darum, weniger zu essen, als täglich an Energie benötigt wird. Nur so kann man abnehmen - das ist aber bei diesem Ernährungskonzept nicht der Fall.