Österreich

Mord an Michelle: Gericht zeigt Videos vom Opfer

Heute Redaktion
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Erster Prozesstag im Mordfall Michelle. Der Beschuldigte bestreitet eine Mordabsicht. Am Mittwoch sollen mehrere Videos des Opfers begutachtet werden – mögliche Beweisstücke.

Die Beziehung der beiden Jugendlichen soll immer wieder von Eifersucht geprägt gewesen sein. 2017 lernte die damals 16-jährige Michelle den angeklagten Afghanen kennen, verliebte sich ihn in.

Die beiden wurden ein Paar. Mit der Zeit soll Saber A. immer dominanter geworden sein, dem Mädchen Kontakt zu anderen Burschen verboten haben.

Immer häufiger gab es deswegen Streit. Das Paar trennte sich und kam wenig später wieder zusammen – eine ständige On-Off Beziehung. Michelle war in der Beziehung mit dem damals 17-jährigen Saber A. immer wieder unglücklich.

Wie am ersten Prozesstag bekannt wurde, soll es mehrere Videos geben, in denen die Jugendliche ankündigte, sich trennen zu wollen.

Videos zeigen Mordmotiv

Das Material soll Mittwoch, am letzten Verhandlungstag des Mordprozesses, begutachtet werden. Es könnte als Beweis dafür gewertet werden, dass der mittlerweile 18-Jährige die Tat aus Kränkung begangen hat. Für ihn gilt Unschuldsvermutung.

Michelle F. wurde Dezember letzten Jahres mit nur einem Messerstich in ihrem Kinderzimmer getötet. Wir berichteten.

Laut Staatsanwaltschaft habe der Afghane in seiner ersten Einvernahme behauptet, er habe der 16-Jährigen das Messer reichen wollen, ihm sei schwindelig geworden und er sei auf sie gefallen. Dabei sei es zu den tödlichen Verletzungen gekommen. Später verweigerte er jede Aussage.

Gestand Tat in Videos

Laut Auswertung seines Smartphones soll er die Tat in Videos in sozialen Medien jedoch zugegeben haben. Verteidiger Andreas Mauhart kündigte an, dass sich sein Mandant teilschuldig bekennen werde. Er sei schuld am Tod des Mädchens, habe aber keinen Tötungsvorsatz gehabt. Der Angeklagte selbst bekannte sich dann aber nicht schuldig.



Die Verhandlung am Dienstag ist bis 17 Uhr angesetzt.