Österreich

Mordangeklagter mit Asyl lebte von AMS-Geld

Wegen Doppelmordes wurde ein Somalier (29) am Montag in Wien zu "lebenslang" verurteilt. Der Flüchtling finanzierte sich durchs AMS, soll älter sein.

Christian Tomsits
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Vor Gericht wurde auch das verpfuschte Leben des Tatverdächtigen thematisiert.
Vor Gericht wurde auch das verpfuschte Leben des Tatverdächtigen thematisiert.
Sabine Hertel

Bei den blutigen Taten, die ihm vorgeworfen werden, ist es reine Nebensache: Aber ein Detail im furchtbaren Fall könnte noch für Diskussionen sorgen. Denn der des Mordes an zwei Frauen verdächtigte Abdi S. soll gar nicht erst 29 Jahre alt sein. Auch sein richtiger Name könnte ein gänzlich anderer sein. Beweisen soll das sein Polizeiverhör, das der Vorsitzende am Montag beim Prozess in Wien dem Angeklagten vorhielt.

Falsches Geburtsjahr war Thema vor Gericht

"Den Beamten sagten Sie nach ihrer Festnahme, Sie wollen endlich ihren richtigen Namen nennen. Der war aber ein ganz anderer, als der in Ihrem Pass", konfrontierte der Richter den anerkannten Flüchtling auf der Anklagebank. "Sie versuchten damals außerdem, völlig aufgewühlt zu erklären, dass Sie im Jahr 1985 geboren wurden und nicht wie ursprünglich bei den Behörden angegeben im Jahr 1993." – "Das stimmt nicht", wimmelte der deutlich älter wirkende Angeklagte die Frage ab.

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    Mordalarm in Wien-Favoriten: In einer Wohnung wurden zwei tote Frauen entdeckt.
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    Denise Auer

    Asylberechtigter kassierte Geld vom AMS

    Davon unbeeindruckt setzte der Rat die Verhandlung fort, bei der auch das Leben des Angeklagten unter die Lupe genommen wurde: Im Jahr 2014 kam Abdi S. nach Österreich. Als er um Asyl ansuchte, soll der Somalier also erst 20 Jahre alt gewesen sein. Das könnte ihm laut "Heute"-Infos in manchen Bundesländern Vorteile bei der Grundsicherung garantiert haben. Offenbar war Geld vom Staat für den Somalier überlebenswichtig.

    Seit seiner Ankunft ging er nämlich nie einer Arbeit nach. In Linz und Wien lebte der Flüchtling fortan von rund tausend Euro AMS-Geld im Monat.

    Schreckliche Bluttat in Gemeindebau

    Am 13. September 2021 soll er zwei Morde an unschuldigen Frauen in Wien-Favoriten vollendet haben. Beim Versuch, auch noch eine dritte Person zu töten, scheiterte der Somalier kläglich – bei seiner Festnahme hatte er 2,5 Promille Alkohol im Blut. Am Nachmittag fiel nach kurzer Beratung der Geschworenen einstimmig das Urteil: Schuldig, lebenslange Haft. Da der Angeklagte umgehend Berufung anmeldete, ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.

    Hilfe für Betroffene von Gewalt:
    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20

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