Österreich

Bluttat auf BH: "Du hättest nur nett sein müssen"

Heute Redaktion
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Söner Ö., der seit Montag wegen der Tötung des Sozialamtsleiters der BH Dornbirn vor Gericht steht, bekannte sich am ersten Tag des Prozesses nicht schuldig.

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat am Montagvormittag am Landesgericht in Feldkirch der Mordprozess gegen Söner Ö. begonnen. Zum Vorwurf des Mordes hat sich der 35-Jährige nicht schuldig bekannt.

Er habe den Sozialamtsleiter nicht töten wollen: "Es war nie meine Absicht", beteuerte der Asylwerber vor Gericht. Den Angehörigen des Opfers sprach der Angeklagte sein Beileid aus.

Er habe lediglich "von Mensch zu Mensch" mit dem Sozialamtsleiter sprechen wollen. Doch dieser habe nur gesagt; "Du Arschloch, bist du schon wieder da?"

Daraufhin habe Söner Ö. ein Blackout gehabt und das Küchenmesser gezückt. Wie der Angeklagte betonte, wollte er ihm in die Schulter stechen. Da der Sozialamtsleiter aufstand, habe er ihn auf Brusthöhe erwischt.

"Jetzt werden diese schönen blauen Augen erlöschen"

Söner Ö. erzählte außerdem, dass der Sozialamtsleiter es abgelehnt hätte, im die Hand zu schütteln. Bei anderen Besuchen wurde er angeschrien. Nie hätte er sich Zeit für ihn genommen.

Am 6. Februar eskalierte die Situation. Der Asylwerber traf mit dem Küchenmesser die Aorta. Für den Sozialamtsleiter kam jede Hilfe zu spät.

Die Staatsanwältin sagte in ihrem Plädoyer: "Der Angeklagte war im Krieg und wusste genau, wie das ist, wenn jemand stirbt. Er sagte zum Opfer: 'Jetzt werden diese schönen blauen Augen erlöschen. Du hättest nur nett sein müssen." Dann legte er das blutige Messer auf den Tisch und ging."

Der Fall löste österreichweit eine Diskussion über die Sicherungshaft aus, die auch im türkis-grünen Regierungsprogramm vorgesehen ist.

Für Söner Ö. gilt die Unschuldsvermutung, ein Urteil soll am Mittwoch fallen.