Oberösterreich
Mordverdächtiger Agent tot in Wohnung in OÖ gefunden
Der ehemalige Geheimagent Francesco Gullino (75) ist tot. Er galt jahrelang als Verdächtiger im „Regenschirm-Mord“ von London 1978.
Der gebürtige Italiener mit dänischem Pass, hatte in den 1970er-Jahren für den bulgarischen Geheimdienst gearbeitet. Wie die "Krone" berichtet, wurde er nun tot in seiner Wohnung im oberösterreichischen Wels gefunden.
Freund fand Ex-Agent tot auf
Britische Ermittler hatten ihn jahrelang als Verdächtigen im „Regenschirm-Mord“ von London 1978 im Visier. Ein Freund fand Gullino leblos am Boden liegend vor. Nachdem der 75-Jährige am Telefon nicht erreichbar war, war dieser Sonntagvormittag zur Wohnung des Ex-Agenten gefahren, um nach ihm zu schauen. Gullino hatte Probleme mit dem Fuß, sein Freund fürchtete, der Pensionist könnte gestürzt sein.
Der gebürtige Italiener dürfte schon tagelang tot in der Wohnung gelegen haben.
Gullino galt als Schlüsselfigur im spektakulären „Regenschirm-Attentat“ auf den bulgarischen Regime-Kritiker Georgi Markow am 7. September 1978 in London. Auch "Heute" berichtete bereits über den Fall Gullino.
Toter soll Schriftsteller ermordet haben
Ein Unbekannter hatte den Schriftsteller (49) damals auf der Waterloo-Bridge mit einer präparierten Regenschirmspitze ins Bein gestochen. Dabei wurde ihm eine 1,52 Millimeter große Platin-Iridium-Kugel in den Unterschenkel injiziert. Diese war mit giftigem Rizin befüllt und von einem Zuckerguss umschlossen, der sich bei Körpertemperatur auflöste. Vier Tage nach dem Attentat war Markow tot.
Laut bulgarischen Geheimdienstunterlagen soll ein Agent namens „Piccadilly“ den Mord verübt haben. Britische Ermittler vermuteten Gullino hinter diesem Pseudonym.