Oberösterreich

Mordversuch mit Toaster: 15 Jahre Haft für Vater

Er soll versucht haben, seine Kinder mit einem Toaster in der Badewanne umzubringen. Am Donnerstag wurde ein Innviertler zu 15 Jahren Haft verurteilt.

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Der Beschuldigte soll versucht haben, seine Familie mit einem Toaster auszulöschen.
Der Beschuldigte soll versucht haben, seine Familie mit einem Toaster auszulöschen.
Daniel Scharinger

Am ersten Prozesstag, vergangenen Dienstag, wurde mehr als zehn Stunden verhandelt. Gegen 18.30 Uhr kam der Geschworenensenat dann zu dem Entschluss, den Prozess auf Donnerstag zu vertagen.

Um 8.30 Uhr ging es dann heute Früh weiter. Wie ausführlich berichtet, wird dem Familienvater Robin G. (22) vorgeworfen, er habe im Juli letzten Jahres versucht, seine Ex-Freundin Johanna G. (26), seinen fünfjährigen Stiefsohn Alexander (5) sowie seine Tochter Ida-Marie (damals zehn Monate) in der Wohnung seiner Ex in Rainbach/I. (Bez. Schärding) umzubringen.

Toaster ins Wasser geworfen

Aus Eifersucht (das Paar lebte damals schon mehrere Tage getrennt) soll er seine Ex-Lebensgefährtin bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben. Laut Anklage setzte er danach die beiden Kinder in eine halbvolle Badewanne, stellte selbst einen Fuß hinein und warf einen eingesteckten Toaster ins Wasser.

Zum Glück fiel der Schutzschalter, es wurde niemand verletzt. Danach habe er zwei Campinggas-Kartuschen aus dem Keller geholt und im Schlafzimmer aufgedreht. Durch Schreie des Babys wurde Johanna G. wach und konnte ihn laut Staatswanwaltschaft zur Vernunft bringen.

Wie in der Anklageschrift (sie liegt "Heute" vor) geschrieben steht, flüchtete er danach aus der Wohnung. Am nächsten Tag soll er seelenruhig fischen gegangen sein, ehe er von Ermittlern des Landeskriminalamtes am Telefon überzeugt werden konnte, sich zu stellen.

Schon am Dienstag bestritt der Angeklagte jegliche Tötungsabsicht. Er habe seine Ex-Freundin lediglich erschrecken wollen. "Ich habe gewusst, dass der Schutzschalter beim Hineinwerfen des Toasters fällt, da war ich mir zu 100 Prozent sicher", so der 22-Jährige vor Gericht. Bei der Einvernahme durch die Polizei hat sich das damals aber noch ganz anders angehört.  

"Extrem patschert"

Sein Verteidiger, Star-Anwalt Andreas Mauhart, sagte, sein Mandant habe sich "extrem patschert" verhalten. Er wies schon am Dienstag die Mordabsicht zurück. Die Versuche seien völlig untauglich gewesen.

Ehe sich die Geschworenen zur Beratung zurückzogen, zeigte sich der Angeklagte reuig, sagte: "Es tut mir unendlich leid, was ich getan habe. Es war nie meine Absicht, jemanden zu töten. Wenn ich könnte, würde ich das Geschehene rückgängig machen."

Am Nachmittag verkündete Richterin Claudia Lechner das Urteil: Der Beschuldigte wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt (nicht rechtskräftig).