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"Mütter stehen nachts an" – Häupl emotional wegen Armut

Am Freitag sammelte Michael Häupl, Präsident der Volkshilfe Wien, Spenden für Essenspakete. In "Heute" spricht er über die aktuelle Armutsentwicklung. 

Bei der jährlichen Lebensmittelsammlung am Tag gegen Armut packte Michael Häupl selbst mit an. In einer Hietzinger Spar-Gourmet-Filiale schlichtete er gemeinsam mit Volkshilfe Wien-Geschäftsführerin Tanja Wehsely Produkte in Einkaufswagen, die an Menschen in Not weitergegeben werden (Video oben).

Im "Heute"-Talk schlägt der ehemalige Bürgermeister von Wien Alarm: "Wir haben bei Weitem nicht so viele Gutscheine und Essenspakete, als wir verteilen könnten und das schmerzt sehr."

"Das ist schrecklich"

"Vor Jahren habe ich noch davon gesprochen, dass sich die Angst vor der Verarmung in der Mittelschicht breitmacht, heute ist sie Realität", resümiert der 73-Jährige.

In den letzten Wochen ist die Anzahl an Hilfesuchenden bei der Lebensmittelausgabe der Volkshilfe massiv gestiegen. "Wenn Mütter in der Nacht anstehen, um ein Essenspaket zu ergattern und möglicherweise noch abgewiesen werden, dann ist das schrecklich", ringt er um Fassung.

"Schande in einem Land wie Österreich"

Der Altbürgermeister stellt klar: "Im Moment sind Budgetdiskussionen im Parlament. Mit 200 Millionen Euro ließe sich die Kinderarmut in Österreich komplett ausmerzen, das müsste es uns eigentlich wert sein."

Die Einführung einer Kindergrundsicherung und eine Erhöhung der Mietbeihilfe sei notwendig. "Kinderarmut ist eine Schande in einem Land wie Österreich", poltert Häupl.

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