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Punks urinieren auf Putin-Portrait während Konzert

Die Aktivistinnen aus Russland lehnen sich seit Jahren gegen das Regime Putins auf. Am Sonntag gab es wieder bisschen Punk gegen den Diktator.

Punk-Band Pussy Riot aus Russland live auf der Bühne.
Punk-Band Pussy Riot aus Russland live auf der Bühne.
Florian Peljak / SZ-Photo / picturedesk.com

Etwas Punk und ganz viel Widerstand. Am Sonntag hatte das feministische Punk-Kollektiv Pussy Riot aus Russland einen Auftritt beim Zürcher Theater Spektakel der internationalen Kunst- und Performance- Szene. Die Frauen fallen seit Jahren mit aufsehenerregenden Aktionen gegen das Regime Putins auf und wurden immer wieder festgenommen und verhaftet. Kurz nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine verließen sie ihr Heimatland und starteten eine Europa-Tour, die nun auch in Zürich Halt machte.

Haft, Strafen und Hungerstreiks

Auf der Bühne in der ausverkauften Werfthalle erzählten vier Aktivistinnen der Gruppe in einer Performance ihre Geschichte. In 75 Minuten zeichneten sie die zahlreichen Proteste seit 2011 nach, erzählten von Verhaftungen, Gefängnisaufenthalten und Hungerstreiks. Die Band, die kürzlich über sechs Millionen Euro für die Ukraine sammelte, berichtete von der Brutalität und der Unterdrückung politischer Gegner in Russland – und davon, wie sie jederzeit wieder im Gefängnis landen könnten.

"Vollständige Sanktionen auf russisches Öl und Gas, denn dieser Krieg wird mit westlichem Geld finanziert!"

"Jeder ist Pussy Riot!"

Von Angst war vor Ort jedoch nichts zu spüren: "Wenn du nichts falsch gemacht hast, vor was solltest du dich fürchten?", schrien die Frauen mehrmals ins Publikum. Auch dieses wurde mit einbezogen: So überschüttete das Kollektiv die Zuschauerinnen und Zuschauer mit Wasser, während auf einer Leinwand im Hintergrund die auf russisch gesprochenen Parolen übersetzt wurden.

Kunst und Krieg

Immer wieder tauchte folgender Satz auf: "Jeder ist Pussy Riot". Die Gruppe, die in wechselnder Besetzung bei Protesten und Aktionen auftritt, betont damit, dass sich jederzeit Aktivistinnen und Aktivisten anschließen können, aber auch, dass jede und jeder eine Stimme hat und sie nutzen sollte.

Ihre Performance schließt die Aktivistengruppe mit einem klaren Statement: "We stand with Ukraine" – "Wir stehen mit der Ukraine" – und einem Aufruf: "Was ihr hier tun könnt, sind vollständige Sanktionen auf russisches Öl und Gas, denn dieser Krieg wird mit westlichem Geld finanziert."

Kollektiv spendet Erlös an Kinderspital

In erster Linie sei Pussy Riot ein Performance-Kollektiv und als solches beim Theater Spektakel "goldrichtig", sagt der künstlerische Leiter Matthias von Hartz. Seit den Anfängen habe die Gruppe mit künstlerischen Aktionen gegen das Putin-Regime protestiert. "Dass ihre Arbeit durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine nun eine neue Brisanz bekommen hat, ist eine traurige Realität."

Den Künstlerinnen von Pussy Riot sei es ein großes Anliegen, mit der Tournee ihre Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. So werde etwa die Hälfte des Erlöses aus dem Verkauf von Merchandise an das Kinderspital in Kiew gespendet, so von Hartz. "Sicherlich möchte die Gruppe damit Reaktionen hervorrufen – und das Publikum aufrütteln."

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com