Schalke 04 hat die neue Saison der 2. deutschen Bundesliga mit einem Statement-Sieg eröffnet. Gegen Aufstiegsfavorit Hertha BSC gewann das Team von Trainer Miron Muslic bei dessen Pflichtspiel-Premiere verdient mit 2:1 (2:0) - und vervielfachte damit gleich zum Auftakt die neu entbrannte königsblaue Euphorie.
Muslic konnte bis auf Kapitän Kenan Karaman (nach seiner Knieverletzung noch nicht bei 100 Prozent) auf seine Top-Elf setzen - und den Anpfiff gar nicht erwarten. "Schalke ist eine Wucht, ein Gigant. Ich freue mich wie ein kleines Kind", sagte der Österreicher im Vorfeld, auch sein Gegenüber Stefan Leitl sprach von einem "absoluten Highlightspiel" zweier "Schwergewichte im deutschen Fußball." Die Schalker Nordkurve sorgte mit einer beeindruckenden Choreo endgültig für Bundesliga-Atmosphäre.
Entgegen vieler Erwartungen dominierte Königsblau von Beginn an das Spielgeschehen. Die Berliner, die in einer ausgeglichenen Liga als größter Aufstiegsfavorit ausgemacht wurden und dieses Ziel auch offensiv ausgegeben hatten, bekamen ihre Qualität überhaupt nicht auf den Rasen. Allen voran der in der Schalker Knappenschmiede ausgebildete Reese - zuletzt von Bundestrainer Julian Nagelsmann als Unterschiedsspieler betitelt - tauchte völlig unter.
Ein langer Einwurf von Christopher Antwi-Adjei landete auf dem Kopf von Sylla, Hertha-Stürmer Dawid Kownacki klärte in letzter Not auf der Linie (13.). Nur drei Minuten später durfte Sylla nach einer Willensleistung von Peter Remmert dann aber einschieben und jubeln. Muslic ballte die Faust in Richtung Nordkurve, umarmte den Torschützen, der S04 noch verlassen und eine ordentliche Ablösesumme einbringen könnte - und forderte gleich wieder Fokus.
Seine Mannschaft blieb dran, allen voran Antwi-Adjei war fast überall zu finden. Einen direkten Freistoß des 31-Jährigen kratzte Keeper Tjark Ernst von der Linie, die anschließende Ecke servierte Antwi-Adjei auf den Kopf von Katic. Eigengewächs Remmert hatte die Vorentscheidung auf dem Fuß, scheiterte aus wenigen Metern aber freistehend (40.).
Und die Gäste? Die hatten in Person von Deyovaisio Zeefuik die einzig gute Gelegenheit in Halbzeit eins, sein Kopfball war aber leichte Beute für Schalke-Keeper Loris Karius (20.). Und auch nach dem Seitenwechsel fiel dem Hauptstadtklub wenig ein. Weil Schalke aber erneut durch Remmert (59.) nicht nachlegen konnte, blieb die Begegnung spannend - und hielt nach Grönnings Hackentreffer noch einen echten Schlussspurt bereit.