Niederösterreich

Mutmaßlicher Mörbisch-Killer lebte von 1.035 € AMS-Geld

Ab heute steht in Eisenstadt Kevin A. vor Gericht: Er soll im August 2020 aus Geldgier einen jungen Burgenländer ertränkt und ausgeraubt haben. 

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Kevin A. wird von Anwältin Astrid Wagner
Kevin A. wird von Anwältin Astrid Wagner
privat

In einer Welt von mehr Schein als Sein lebte Kevin A. (29) offenbar auf zu großem Fuß; brachte sich dabei laut den Ermittlern finanziell immer mehr in Bedrängnis und soll laut Anklage einen seiner Gläubiger getötet haben.

Schulden

Der 29-jährige Weinviertler hatte via „willhaben“ einen geschäftstüchtigen Burgenländer im Herbst 2019 kennengelernt und hoffte laut Staatsanwaltschaft Eisenstadt darauf, seine Schulden durch ihn reduzieren zu können. Persönlich trafen sich der gelernte Maurer und das Opfer erstmals im Februar 2020.

35.000 Euro

Ende Mai 2020 soll sich Kevin A., der von 1.027 Euro Arbeitslosengeld gelebt hat, 35.000 Euro vom Opfer ausgeliehen haben und eine doppelte Rückgabe binnen 14 Tagen versprochen haben – eine Zusage, die der Niederösterreicher freilich nie einhalten konnte.

Nach einigen Verzögerungen eines Treffens soll Kevin A. im August 2020 den jungen Mann nach Mörbisch am See (Burgenland) gelockt, davor bereits sein Handy im Bezirk Bruck platziert haben, um nicht mit dem Tatort in Verbindung gebracht zu werden.

Indizienprozess

Auf der Mörbischer Altstoffsammelstelle soll er den Burgenländer niedergeschlagen und in einem Abwasserkanal ertränkt haben. Dann soll er dem Opfer 8.000 Euro, eine Rolex und beide Handys gestohlen haben. 

Seit der Festnahme bestreitet Kevin A. jedoch die Bluttat. „Er war es nicht. Es ist ein reiner Indizienprozess“, so seine Anwältin Astrid Wagner. Ein Urteil wird erst am Donnerstag erwartet, Kevin A. droht eine lebenslange Haftstrafe. Die Unschuldsvermutung gilt. 

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