Ein aufsehenerregender Prozess geht am Dienstag (4. November) am Landesgericht Innsbruck über die Bühne. Eine 59-Jährige muss sich gemeinsam mit ihrem 31-jährigen Sohn vor den Schöffen verantworten. Schlimmstenfalls drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Angeklagt ist das "Quälen oder Vernachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen", im konkreten Fall geht es um letztere Personengruppe – und mit Todesfolge. Im Verhandlungsspiegel des Gerichts wird das ganze Ausmaß der Tat ersichtlich (es gilt die Unschuldsvermutung).
Es geht um die damals 85 Jahre alte und gebrechliche Mutter bzw. Oma. Diese konnte nach einem Sturz in Stribach (Osttirol) nicht mehr selbstständig aufstehen. Das Mutter-Sohn-Duo soll sie jedoch von 18. Mai bis 26. Mai 2025 auf dem Küchenboden in ihren Exkrementen liegen gelassen haben.
Ärztliche Hilfe holten die Betreuungspersonen nicht – angeblich auf expliziten Wunsch der betagten Dame. Und so starb die 85-Jährige dort am Küchenboden nach achttägigem Martyrium. Für den Prozess sind dreieinhalb Stunden anberaumt.