Milliardenpleitier René Benko wurde genau eine Woche vor seinem ersten Prozesstermin am Innsbrucker Landesgericht nach Tirol überstellt. Wann genau der Transport von der Justizanstalt Wien-Josefstadt in die Justizanstalt Innsbruck stattgefunden hat, ist nicht bekannt.
Die Justizanstalt Innsbruck hat gegenüber dem "ORF" bestätigt, dass Benko mittlerweile wieder in Tirol ist. Der Transportweg führte ausschließlich über österreichisches Staatsgebiet, damit der europäische Haftbefehl in den Nachbarländern nicht vollstreckt werden konnte.
Der Prozess startet nächste Woche am Dienstag. Es geht um den Vorwurf der betrügerischen Krida. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wirft Benko vor, Vermögenswerte im Wert von 660.000 Euro beiseite geschafft und damit Gläubiger geschädigt zu haben.
Neben Benko befindet sich auch Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser in der Justizanstalt Innsbruck. Seit Anfang Juni sitzt er dort wegen Korruption und Untreue im Buwog-Prozess zu vier Jahren Haft. Kürzlich kam auch Florian Teichtmeister ins "Ziegelstadl" – auf dem Münchner Oktoberfest soll bei ihm Kokain gefunden worden sein, womit er gegen seine Auflagen verstoßen hätte.
Es ist das erste von mehreren Verfahren. Der Prozess ist für zwei Tage anberaumt. Ein eigenes Sicherheitskonzept wurde vom Landesgericht erstellt. Aufgrund des zu erwartenden Andrangs wird die Verhandlung im Schwurgerichtssaal stattfinden. Es gilt die Unschuldsvermutung.