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Neue Handy-Ära bricht an, doch ist es die der "Falte"?

2019 ist das Jahr der faltbaren Smartphones. Oder nicht? Am MWC in Barcelona gehen die Hersteller verschiedene Wege in die neue Handy-Ära.

Heute Redaktion
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Bereits vor dem Mobile World Congress läutete Samsung mit dem Galaxy Fold die neue Smartphone-Ära ein. Das Fold hat ein 4 Zoll Display (zusammengeklappt) und ein 7,3 Zoll Display im ausgeklappten Zustand.

Das Scharnier, an dem das Gerät gefaltet wird, soll "mehrere hundertausend Mal" geschlossen und wieder geöffnet werden können. Es wurde aus mehreren ineinandergreifenden Zahnrädern entwickelt. Der gesamte Mechanismus ist im Gehäuse versteckt. Es soll stolze 2.000 Euro kosten.

Günstiger geht's da bei TCL zu. Der Hersteller von günstigen Geräten kündigte mit Dragon Hinge ein faltbares Smartphone an, das unter 1.000 Euro kosten, 2020 erscheinen und sich zu einer Art Smartwatch biegen lassen kann. Den allerersten Schritt Richtung Faltsmartphones ging allerdings Royole. Deren FlexPai ist bereits um rund Das 1.388 Euro in China am Markt und lässt sich, wenn auch nicht ganz formschön, von einem Tablet zu einem Smartphone falten.

Der chinesische Hersteller Xiaomi wiederum zeigt am MWC ein "fast fertiges" Falthandy und auch Oppo hat entsprechende Pläne.

Vielbeachtet ob des Designs, aber auch des Preises, ist Huaweis Faltsmartphone Mate X. Im Gegensatz zum Galaxy Fold mit zwei, gibt es beim Mate X nur einen großen Screen. Aufgeklappt misst das OLED-Display 8 Zoll, zusammengeklappt 6,6 Zoll.

Der Akku mit 4.500 mAh lässt sich dank verbessertem Super Charge in 30 Minuten auf bis zu 85 Prozent aufladen. Die Kamera wurde wiederum in Zusammenarbeit mit Leica entworfen. Das Mate X mit 8 Gigabyte RAM und 512 Gigabyte Speicher wird Mitte des Jahres für 2.299 Euro auf den Markt kommen.

Während vor allem die großen Handy-Hersteller die Zukunft offenbar in Faltgeräten sehen, stellt sich die Frage: Tun das die durchschnittlichen Handynutzer auch? Nicht alle Unternehmen dürften dies mit "ja" beantworten, denn neben den Faltgeräten sind viele Handys am Mobile World Congress zu finden, die nicht minder interessante, doch gänzlich andere Technologien bieten.

Am traditionellsten geht es da noch bei Sony zu. Das Xperia 1 ist ein Zeichen dafür, dass der Fokus auf Fotografie verstärkt wird. Das Xperia 1 um 949 Euro verfügt über eine Kamera mit Zoom-, Weitwinkel- und Ultraweitwinkelobjektiv. In der Handykamera steckt zudem Technologie, die sonst nur in Sonys Profikameras zu finden ist. Der Autofokus im Smartphone erkennt jetzt Augen und stellt bei Porträtbildern automatisch darauf scharf.

Auf Spitzentechnik zum Niedrigpreis setzt man beim chinesischen Hersteller Xiaomi. Das Unternehmen hat mit dem Xiaomi Mi 9 sein neuestes Topmodell vorgestellt – ein Smartphone, das vor hochwertiger Technik nur so strotzt. Ein Highlight ist die Dreifachkamera mit einer Auf­lösung von bis zu 48 Megapixeln.

Im Test bei DxO Mark landet das Mi 9 nur ganz knapp hinter den Kamerabestnoten von Huawei Mate 20 Pro, Huawei P20 Pro und Samsung Galaxy S10 Plus – und das um nicht einmal die Hälfte des Preises der anderen Flaggschiffe. Neben der Möglichkeit, Fotos mit verschiedenen Brennweiten aufzunehmen, können mit dem Mi 9 auch 4K-Videos gedreht werden. Das Handy soll in den nächsten Tagen für 449 Euro erhältlich sein.

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Der Elektronikkonzern Oppo aus China hat am MWC Barcelona dagegen einen Prototypen eines Smartphones mit 5G-Funktionalität vorgestellt. Um auf dem neuen superschnellen Netz funken zu können, setzt der Hersteller auf ein 5G-Modem von Qualcomm. Auszeichnen soll das Gerät zudem ein starker 10-fach-Zoom. Zwischen April und Juni dieses Jahres soll es so weit sein. Ein Preis ist noch nicht bekannt.

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Weg von den Kameras. Akkuleistung ist das Thema der Zukunft bei Energizer. Hast du noch Akku? Diese Frage ist beim Power Max P18K Pop von ­Energizer wohl überflüssig. Die eingebaute Batterie hat eine Kapazität von 18.000 mAh. Das ist in etwa das Fünffache eines durchschnitt­lichen Smartphones. Zum Glück bietet das Gerät eine Schnellladefunktion über USB-C, was die Ladezeit auf eine vernünftige Dauer reduzieren soll. Unterwegs darf man allerdings keine zu enge Hose anziehen, denn das Handy ist rund dreimal so dick wie sonst bei Smartphones üblich.

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Und sonst? Bei Lenovo/Motorola behält man neben dem Thema 5G den Weg des modularen Smartphones bei. Die neuesten Smartphones von Motorola, darunter die gerade vorgestellte neue moto g7-Familie erscheint neben dem moto z3. Das z3 mit dem 5G Moto Mod ist das weltweit erste auf 5G upgradefähige Smartphone.

Dazu wird ein Modul an den Smartphone-Rücken gedockt, das das Gerät 5G-fähig macht. "Mods" nennt Motorola diese Module, von denen es bereits Kamera-, Akku-, Beamer- und Lautsprecheraufsätze gibt. Mit der g7-Serie (Moto G7, G7 Play, G7 Plus und G7 Power) wiederum will man akkustarke und leistungsfähige Smartphones im Einsteiger- und Mittelklassebreich von 150 bis 300 Euro bieten.

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Auf welche Funktion legen Sie am meisten wert? Und welche wird entscheidend bei der nächsten Smartphone-Generation? Verraten Sie es uns in den Kommentaren! (rfi/swe/tob)