Mit dem ikonischen Ausruf "Es gabat a Leich!" prägte Marisa Burger als Polizei-Sekretärin Miriam Stockl die Kult-Serie "Rosenheim Cops" (donnerstags, ORF2, 20.15 Uhr) über Jahrzehnte – nun hat sie das Format überraschend verlassen. Im Oktober stand die deutsche Schauspielerin zum letzten Mal für den bayerischen Langzeit-Krimi vor der Kamera. Schon beim Lesen ihres finalen Drehbuchs musste sie "ganz furchtbar heulen".
In einer Szene musste die 52-Jährige deshalb sogar von einem Double ersetzt werden, weil sie die Emotionen einholten. Der Schluss sollte schon bei der ersten Aufnahme im Kasten sein, doch das klappte nicht. "Mir wurde bewusst: Das war's jetzt einfach", verriet sie der Münchner "Abendzeitung". Am 3. März 2026 ist sie zum letzten Mal in ihrer Paraderolle im Fernsehen beim Staffelfinale zu sehen.
Die Entscheidung, nach einem Vierteljahrhundert zu gehen, hat die Darstellerin allerdings nicht über Nacht getroffen, sondern drei Jahre lang abgewogen. Ein Grund fürs Zögern sei die enge Bindung zu ihren Kollegen gewesen, besonders zu Max Müller. "Er hat bitterlich geweint" und muss "sich und seine Rolle jetzt noch mal neu definieren."
Während sie die Serie mit einem guten Gefühl verlässt, hält sie allerdings nicht mit Kritik am ZDF hinter dem Berg: Die Drehzeiten seien im Laufe der Jahre immer kürzer geworden und das Arbeitspensum enorm gestiegen. "Bei den 'Rosenheim-Cops' gibt es trotz Erfolgs und sehr guter Einschaltquoten Gagenkürzungen, weil etwa kein Inflationsausgleich berücksichtigt wurde", ärgert sie sich. Dass sich der Sender nach 25 gemeinsamen Jahren bisher nicht öffentlich zu ihrem Ausstieg geäußert hat, erlebt Burger auch als Enttäuschung. "Das ist auch ein Statement unserer Branche, was Wertschätzung betrifft."
Jetzt hat Burger endlich Zeit und Raum, sich anderen Projekten zu widmen. "Ich war sehr eingespannt in dem Leben, das ich für die 'Rosenheim-Cops' gelebt habe. Das war schon auch sehr einengend." Ihre nächste Hauptrolle hat die 52-Jährige bereits ergattert: Ab 27. Februar 2026 steht sie in Hamburg und Berlin im Stück "Kleine Verbrechen unter Liebenden" auf der Bühne.