Am 31. Oktober war endgültig Schluss: Die US-Automarke Pontiac wurde vom Mutterkonzern General Motors zu Grabe getragen. Verfehlte Modellpolitik ließ die Nachfrage nach der ehemaligen Sportwagen-Marke abstürzen.
Nach Mercury und Hummer ist Pontiac die dritte legendäre US-Automarke, die das Jahr 2010 nicht überlebt. Selbst vom finanziellen Ruin bedroht, kündigte General Motors bereits im Vorjahr an, Pontiac zu schließen. Heuer im Mai wurden die letzten Fahrzeuge produziert. Ende Oktober liefen nun die Handelsverträge zwischen GM und den Pontiac-Händlern aus.
Dabei galt Pontiac in den 1970er und 80ern noch als ein Aushängeschild der US-Sportwagenbranche. Der GTO war ein würdiger Vertreter der Muscle-Car-Ära, gefolgt vom Firebird/Trans-Am, der weltweite Berühmtheit durch Film und Fernsehen machte: Zunächst narrte Burt Reynolds 1977 in "Smokey and the Bandit" ("Ein ausgekochtes Schlitzohr") die Polizei mit dem Flitzer, 1982 folgten David Hasselhoff und KITT in der Serie Knight Rider.
Verfehlte Modellpolitik
Doch später stürzten die Absatzzahlen von Pontiac immer weiter ab. Während im Jahr 1968 fast eine Million verkaufte Fahrzeuge noch rund 17 Prozent des Gesamtabsatzes der GM-Konzerns ausmachten, waren es 2008 mit 270.000 Autos weniger als ein Prozent. Dafür verantwortlich sind zwei Faktoren: Einerseits geht generell die Nachfrage nach übermotorisierten Spritfressern zurück. Andrerseits ist eine durch das GM-Management verfehlte Modellpolitik für Pontiacs Niedergang verantwortlich.
Die Marke verlor immer mehr an Eigenständigkeit, da GM begann, (aus Kostengründen) die selben Designs und Teile für Modelle aller Töchterunternehmen zu verwenden. So wurde das Image Pontiacs biederer, die Fahrzeuge hoben sich nicht mehr von der Masse ab.