Am 14. Juni findet die Wiener Regenbogenparade statt, überschattet wird das bunte, fröhliche Event jedoch von dem Amoklauf an einer Grazer Schule. Bereits in den Tagen vor der Parade wurde die Pride etwas umgestaltet, so wurde im "Pride Village" kein harter Alkohol ausgeschenkt, es wurde auf Musik verzichtet und ein gemeinsames Trauerbanner gestaltet. Nun wurden auch Änderungen bei der Parade selbst bekanntgegeben.
Die Regenbogenparade ist bekannt für bunte Schilder, laute Musik und ausgeflippte Outfits. Doch dieses Jahr ist einiges anders, der große Umzug startet heuer in Stille. Keine Musik, kein Jubel, kein Klatschen. Bis zum Parlament soll den Opfern des Grazer Amoklaufes schweigend gedacht werden. Die bunten Plakate werden allesamt mit einem schwarzen Trauerflor ausgestattet. In den Tagen vor der Parade wurden zwei extra Banner angefertigt, ganz in Schwarz zeigen sie die Aufschrift "Jedes Kind hat ein Recht auf eine Zukunft in Sicherheit". Diese werden an der Spitze der Parade getragen und am Parlament niedergelegt.
Das markiert das Ende der Stille, von da an geht die Parade laut und bunt weiter, wie man es gewohnt ist. Dem Motto "Unite in Pride" kommt heuer eine tiefere Bedeutung zu. "Wir dürfen uns nicht spalten lassen. Die Regenbogenparade ist unser Zeichen: Für Menschenrechte. Für Zusammenhalt. Für das Leben", heißt es in einer Aussendung des Veranstalters HOSI.
Warum die Parade trotz der Tragödie in Graz abgehalten wird? Denn die Regenbogenparade sei mehr als ein buntes Fest. Sie gilt auch als Demonstration – gegen Hass, gegen Gewalt, gegen Ausgrenzung. In Zeiten wie diesen sei es wichtiger denn je, nicht zu verstummen.
Auch nach Graz sendet die Wiener Parade kraftvolle Worte: Wir geben dem Hass keine Bühne. Wir bleiben sichtbar. Nach jedem Angriff auf unsere Community und nun auch nach Graz zeigen wir: Wir stehen zusammen. Bunt. Laut. Und voller Liebe."