Sie machen seit Jänner Schlagzeilen: jene Brüder (13, 14, 17), das seit Monaten im ganzen Land Straftaten begeht. Bekanntheit erlangte das Trio durch eine waghalsige Aktion.
In der Nacht auf den 17. Jänner stahlen drei Teenies – darunter die beiden jüngeren Brüder – in Leonding (Bez. Linz-Land) einen sündteuren SUV. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd mit der Polizei krachte der 14-jährige Lenker in den Garten einer Familie.
Doch die slowakischen Geschwister sorgten für ein Polit-Beben: Nach dem publik werden ihrer mutmaßlichen Taten entbrannte eine heftige Diskussion um das Strafmündigkeitsalter. Die Geschwister waren schon länger amtsbekannt, der Polizei waren aber die Hände gebunden.
Denn: Der Jüngste ist noch nicht strafmündig, seine Brüder weisen laut einem Gutachten eine "verzögerte Reife" auf, können deswegen rechtlich nicht belangt werden. Das könnte sich jetzt aber ändern.
Wie die Staatsanwaltschaft Linz gegenüber "Heute" bestätigt, befindet sich der Älteste jetzt in Untersuchungshaft. Das Gutachten schützt ihn bald vielleicht nicht mehr – ein Neues wurde schon in Auftrag gegeben.
"Ein Gutachten ist immer nur eine Momentaufnahme", so Ulrike Breiteneder. Ein Aktuelles soll zeigen, ob der 17-Jährige noch immer eine verzögerte Reife aufweist. Nach einer Festnahme habe man von ihm nämlich einen anderen Eindruck gehabt: "Der weiß schon, was er tut", fasst die Staatsanwältin zusammen.
Der noch 17-Jährige wird außerdem bald volljährig. "Wenn er 18 ist, gibt es die verzögerte Reife nicht mehr", erklärt Breiteneder. Sollte er dann so weiter machen wie bisher, hilft ihm also auch kein Gutachten. Dieses gilt nur für Straftaten, die er vor seinem 18. Geburtstag begangen hat.
Auch im Fall seines 14-jährigen Bruders gebe es schon ein Verfahren, bestätigt die Staatsanwältin. Er befindet sich allerdings noch nicht in U-Haft.
