Prinz Harry (40) ist am Freitag überraschend in der ukrainischen Hauptstadt Kiew angekommen. Das bestätigten zwei mit der Reise vertraute Quellen gegenüber "CNN". Der Besuch erfolgt nur wenige Tage nach seinem viertägigen Trip nach Großbritannien, wo er nach rund eineinhalb Jahren erstmals wieder persönlich auf seinen Vater, König Charles III. (76), traf.
Publik gemacht wurde die überraschende Reise zunächst von der britischen Zeitung "The Guardian", deren Reporter Harry auf der Zugfahrt nach Kiew begleitetet haben soll. Demnach folgte der Herzog einer Einladung der ukrainischen Regierung. Geplant ist, dass er dort neue Projekte seiner Invictus Games Stiftung vorstellt, die sich vor allem der Rehabilitation verwundeter Ukrainer widmen sollen.
Harry selbst diente fast zehn Jahre lang in der britischen Armee und setzt sich bis heute für Veteranen und verletzte Soldaten ein. 2014 gründete er die Invictus Games, ein internationales Sportereignis für verwundete Veteranen und aktive Soldaten. Bereits im April dieses Jahres reiste der 40-Jährige unangekündigt in die westukrainische Stadt Lwiw, um Kriegsopfer zu treffen.
Laut "The Guardian" sei Prinz Harry ursprünglich von Olga Rudnieva, der Gründerin und Geschäftsführerin des Superhumans Trauma Centre in Lwiw nach Kiew eingeladen worden. "Ich habe Olga in New York getroffen. Es war ein zufälliges Treffen, und ich habe sie gefragt, wie ich helfen könnte. Sie sagte: 'Am meisten bewirken Sie, wenn Sie nach Kiew kommen.' Ich musste mich mit meiner Frau und der britischen Regierung abstimmen, um sicherzugehen, dass das in Ordnung war. Dann kam die offizielle Einladung", so der Sohn von König Charles.
„In Lwiw sieht man nicht viel vom Krieg. Es liegt so weit im Westen. Dies ist das erste Mal, dass wir die tatsächlichen Zerstörungen des Krieges sehen werden.“Prinz Harryvor seinem Besuch in Kiew
Während seiner Reise wird der Prinz das Nationale Museum für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg besuchen. Es wird erwartet, dass er Zeit mit 200 Veteranen verbringen wird, die ebenfalls eingeladen wurden. Außerdem soll er sich mit der ukrainischen Premierministerin Julia Svyrydenko treffen.
Harrys humanitäres Engagement zeigte sich auch am Mittwoch: Während seines Aufenthalts in London kündigte sein Büro laut "Reuters" an, dass seine Stiftung 500.000 US-Dollar für Kinder in Gaza und in der Ukraine spenden werde.
Die britische Königsfamilie positionierte sich auch schon in den vergangenen Jahren mehrfach klar an der Seite der Ukraine. So reiste die Herzogin von Edinburgh, Sophie, 2023 nach Kiew, um Überlebende sexualisierter Gewalt im Krieg zu unterstützen. Prinz William (43) besuchte im selben Jahr die ukrainisch-polnische Grenze, wo er britische und polnische Soldaten traf.