Olympia-Bronzemedaillengewinner Shamil Borchashvili (-81/LZ Multikraft Wels/OÖ/als Nummer 7 gesetzt) hat jetzt auch eine WM-Medaille. Der Weltranglisten-Neunte bezwang am Sonntag im Kampf um Bronze Ex-Weltmeister Saed Mollaei (AZE).
Im persönlichen Head-to-Head steht's damit 2:2. Bei den Olympischen Spielen in Tokio und bei der WM 2021 in Budapest gewann Mollaei, beim Masters im Vorjahr in Doha behielt der Oberösterreicher die Oberhand. Jetzt schlug er den 30-jährigen Routinier das erste Mal bei einem Großereignis.
Der 27-Jährige Welser kämpfte sich mit Siegen gegen Adam Kopecky (CZE/3. der Junioren-WM und EM/Sieg durch Festhaltegriff nach 3:58 Min.) und Sergii Krivchach (UKR/EM-Fünfter/3 Shidos/7:31 Kampfzeit - Golden Score) ins Viertelfinale und hatte damit eine Top-7-Platzierung sowie wichtige Punkte für die Olympiaqualifikatiton sicher. Im Viertelfinale kam's zum Prestigeduell gegen den belgischen Titelverteidiger Matthias Casse (als Nummer 2 gesetzt). Der Kampf der beiden Bronzemedaillengewinner von Tokio verlief extrem ausgeglichen. Am Ende feierte der belgische Favorit im dritten Duell mit dem Österreicher den dritten Sieg. Borchashvili kassierte nach 8:32 Minuten (im Golden Score) die dritte Verwarnung und verlor damit mit Ippon.
In der Repechage setzte sich die ÖJV-Hoffnung gegen den ungarischen EM-Dritten Attila Ungvari, Nummer 14 der Weltrangliste, mit Ippon durch (nach Festhaltegriff). ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch "Shamil hat sich heute körperlich und taktisch von seiner besten Seite gezeigt. Die Pflicht hat er erfüllt. Der Kampf gegen den Weltmeister war absolut auf Augenhöhe. Die restlichen Duelle hat er verdient gewonnen. Im Medaillenkampf war er unglaublich stark. Man kann ihm nur zu dieser Leistung gratulieren. Schön, dass er seine Leistung von Tokio gleich heuer bestätigt hat."
Detail am Rande: Shamil Borchashvili trat insgesamt viermal in Weiß an und gewann jeweils. Die einzige Niederlage (gegen Weltmeister Casse) gab's in Blau.