"Worte sind angekommen"

Nach scharfer Alaba-Kritik: ÖFB-Boss meldet sich

ÖFB-Teamkapitän David Alaba übte scharfe Kritik an Präsidiumsmitglied Johann Gartner. Nun sprach Wolfgang Bartosch, Interimsboss im Verband.
Sport Heute
01.04.2025, 14:50
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Vor der ÖFB-Präsidiumssitzung am vergangenen Freitag, bei der eigentlich die Weichen in Richtung neuem Präsidenten gestellt werden sollten, äußerten Bartosch und Niederösterreichs Landesverbandspräsident Gartner ungewohnt deutliche Kritik an Teamchef Ralf Rangnick. Auch wenn Interimspräsident Bartosch wenig später zurückruderte, dem deutschen Teamchef seine Unterstützung aussprach, fand Teamkapitän Alaba nun besonders deutliche Worte in Richtung Gartner.

Scharfe Alaba-Kritik

"Ich war schon sehr erstaunt, als ich das gelesen habe", meinte der Legionär von Real Madrid gegenüber der "APA". "Wir Spieler reden natürlich auch untereinander darüber und haben eine klare Meinung. Wir stehen für Zusammenhalt und Geschlossenheit. Und wir haben gar kein Verständnis dafür, wenn unser Teamchef aus den eigenen Reihen so attackiert wird. Das ist nicht gut für unsere Mannschaft und unseren Verband", betonte der Innenverteidiger.

"Es ist nicht das erste Mal, dass jemand aus dem Präsidium sich in der Öffentlichkeit in einer Art und Weise äußert, die wir als Spieler nicht akzeptieren können. Im Herbst wurde behauptet, wir Spieler hätten mit Streik gedroht, was nicht gestimmt hat. Und jetzt wird unser Trainer kritisiert und die Spielweise der Nationalmannschaft analysiert, ohne Not und wenig konstruktiv", wurde Alaba deutlich.

Alaba zu Gartner "Keine Ahnung vom Fußball"

Damit bezog sich der rot-weiß-rote Teamkapitän auf Gartners Äußerungen im "profil". Der ÖFB-Vizepräsident meinte, das Nationalteam sei "nüchtern betrachtet mit Rangnick nicht weiter als unter Foda", die Spielweise unter dem Deutschen sei "ausrechenbar", Niederösterreichs Landesverbandsboss erwarte sich "neue Ideen" vom Teamchef. Nun folgte der Alaba-Konter. "Wenn jetzt jemand sagt, wir sollen uns hinten reinstellen und unsere Spielweise verändern, dann hat er keine Ahnung von Fußball", schob der Innenverteidiger an.

Bartosch hatte derweil Rangnick als "sehr schwierig" bezeichnet. Auch das wies der 32-Jährige zurück. Der Teamchef sei "überhaupt nicht schwierig. Er versucht, alles dafür zu tun, damit sich der österreichische Fußball positiv entwickelt."

Bartosch meldet sich

Mit einigen Stunden Abstand reagierte nun Bartosch auf die Wortmeldungen des ÖFB-Teamkapitäns, versuchte gegenüber der "SN", die Wogen zu glätten. "Ich nehme die Worte von David Alaba zur Kenntnis und finde sie nicht schlimm. Ich kann nur noch einmal betonen, dass das ganze ÖFB-Präsidium hinter Teamchef Ralf Rangnick steht", wurde der Interims-Nachfolger des zurückgetretenen ÖFB-Präsidenten Klaus Mitterdorfer zitiert. Alabas Kriik "wird ernst genommen und seine Worte sind angekommen. Ich setze auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Spielern und Trainern und hoffe, dass wir gemeinsam die Qualifikation für die WM 2026 schaffen."

Derweil läuft im Verband die Suche nach einem neuen Präsidenten weiter. Am 9. April präsentiert der ÖFB-Wahlausschuss den oder die Kandidaten. Genannt werden Burgenlands Landesverbandsboss Johannes Wutzlhofer, Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl oder Sturm-Präsident Christian Jauk.

{title && {title} } red, {title && {title} } 01.04.2025, 14:50
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