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Nach Spuck-Attacke auf Mädchen – Anwältin greift ein

In der Wiener City wurden zwei Mädchen von einer Bande Burschen angegriffen. Anwältin Therese Frank ging dazwischen und wurde selbst attackiert.

Amra Duric
Die Wiener Anwältin Therese Frank wurde selbst von einer Bande Jugendlicher beschimpft, als sie zwei Mädchen helfen wollte.
Die Wiener Anwältin Therese Frank wurde selbst von einer Bande Jugendlicher beschimpft, als sie zwei Mädchen helfen wollte.
Anastasiia Podlubna

"Ich war am Heimweg, als ich den Vorfall mitbekommen habe", erzählt Therese Frank im Gespräch mit "Heute". Die Anwältin wurde Zeugin, wie zwei Mädchen vor Kurzem in der U-Bahn-Station Stephansplatz von einer Gruppe männlicher Teenager bespuckt und wüst beschimpft wurden. 

"Die Burschen sind dagestanden und haben sich gegenseitig auf die Schultern geklopft und dem Kollegen zur Spuck-Attacke gratuliert."

Den Vorfall schildert Frank wie folgt: "Ich habe schon am Weg zur Rolltreppe beobachtet, wie die jungen Männer die zwei jungen Frauen angepöbelt haben. Es waren etwa 15 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 Jahren. Sie haben die Mädchen beschimpft und wollten sie nicht durchlassen."

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    Rund 200 junge Männer attackierten Passanten und warfen Böller.
    Rund 200 junge Männer attackierten Passanten und warfen Böller.
    FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

    Bande attackierte Anwältin

    Laut der Juristin flüchteten die Mädchen schließlich auf die Rolltreppe, wo Frank direkt hinter ihnen stand. "In dem Moment ist einer der Burschen vorbeigerannt und hat eines der Mädchen von oben bis unten angespuckt. Er hat auch mich an der Hand erwischt." Sofort wandte sich die Anwältin den jungen Frauen zu, die sichtlich unter Schock standen.

    "Sie erzählten mir, dass sie mit den jungen Männern in die Schule gehen würden und Angst vor ihnen hätten." Daraufhin drehte Frank um und fuhr mit der Rolltreppe wieder rauf. "Die Burschen sind dagestanden und haben sich gegenseitig auf die Schultern geklopft und dem Kollegen zur Spuck-Attacke gratuliert. Ich war so sauer."

    Die Juristin marschierte auf die Bande zu und stellte die Verantwortlichen zur Rede. "Ich habe sie gefragt, ob sie so ein Verhalten normal finden. Sie waren zunächst völlig überrascht, dass sie jemand auf die Aktion anspricht. Dann haben sie angefangen auch mich wüst zu beschimpfen und einzuschüchtern."

    "Niemand hat etwas gemacht"

    Frank ließ sich das Verhalten nicht gefallen und gab Konter. "Daraufhin sind sie abgezogen und ich habe die Polizei gerufen. Im Nachhinein betrachtet bin ich natürlich erleichtert, dass sie mich nicht attackiert haben. Was mich aber wirklich sauer macht ist, dass sich sonst niemand eingemischt hat. Es waren extrem viele Menschen unterwegs und niemand hat etwas gemacht."

    "Ich habe das Gefühl, diese jungen Männer sehen solche Aktionen auf TikTok und ihnen ist völlig unklar, dass das im echten Leben Konsequenzen hat."

    "Um Hilfe bitte, Polizei rufen"

    Um mehr Aufmerksamkeit zu schaffen, teilte die Rechtsanwältin ihr Erlebnis in den sozialen Medien. "Wie kommen die darauf, dass es ok ist sich so gegenüber einem anderen Menschen zu verhalten? Eine junge Frau zu bespucken? Mir fehlen die Worte", schreibt sie in dem Instagram-Posting.

    Dass es gefährlich sein kann, sich als Einzelperson einer Gruppe von 15 Jugendlichen zu stellen, weiß Frank. "Ich bin froh, dass mir nichts passiert ist. Aber man darf nicht einfach zusehen. Wenn so etwas passiert, sollte man jemanden um Hilfe bitten, oder die Polizei rufen. Ich habe das Gefühl, diese jungen Männer sehen solche Aktionen auf TikTok und ihnen ist völlig unklar, dass das im echten Leben Konsequenzen hat."

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